Preis:
39.00 EUR (kostenfreier Versand)
Preis inkl. Versand:
39.00 EUR
Alle Preisangaben inkl. USt
Verkauf durch:
Fundus-Online GbR
Daniel Borkert/Gilbert Schwarz/Urban Zerfaß
Kurfürstenstr. 14
10785 Berlin
DE
Zahlungsarten:
Rückgabemöglichkeit:
Ja (Weitere Details)
Versand:
Büchersendung / 1 Buch / book
Lieferzeit:
1 - 3 Werktage
Beschreibung:
824, 931 S. Originalleinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen.
Bemerkung:
Umschlag leicht vergilbt, insgesamt sehr gut und sauber. - Unter der Herausgeberschaft von Friedrich Droß, der seit vielen Jahren Ernst Bariachs literarisches Werk betreut und ediert, erscheint zur 30. Wiederkehr von Bariachs Todesjahr der erste Band einer zweibändigen Gesamtausgabe, die - bis auf wenige belanglose oder intime Mitteilungen - alle bisher bekannt gewordenen Briefe umfaßt. Das autobiographische "Bekenntnis" einer der markantesten Künstlerpersönlichkeiten unseres Jahrhunderts wird damit erstmals vollständig zugänglich. Ernst Barlach sprach sich als Briefschreiber ebenso unmittelbar und unverwechselbar aus wie als Künstler; was er sieht, was ihm begegnet und was ihn beschäftigt, packt und deutet er im Brief mit der gleichen schöpferischen Kraft, die seiner Grafik, seinen Plastiken und seinem literarischen Werk unverwechselbar Ausdruck und Gestalt verliehen hat. Viele seiner Briefe sind daher ein Schlüssel zum tieferen Verständnis seines Kunstschaffens. Barlach stand von seinem 18. Lebensjahr an bis zu seinem Tode mit Freunden und Ver-wandten in regem Briefwechsel. Seine Briefe dokumentieren Lebensweg, Existenz und Entfaltung eines Künstlers in der vordersten Reihe des Expressionismus und zugleich fünfzig Jahre Zeitgeschichte, gespiegelt in Temperament, Weltanschauung und Schicksal eines ihrer stärksten und eigenwilligsten Exponenten. Der erste Band dieser Ausgabe enthalt die Briefe der Jahre 1888 bis 1924. Wahrend die Briefe der Jünglingszeit, der Freundschaft mit Friedrich Düsel, noch ganz von wertherischein Gefühlsüberschwang getragen sind, bezeugen die Briefe der Mannesjahre Barlachs Durchbrach zum künstlerischen Expressionismus und zu einer unkonventionellen skeptischen und tiefgründigen Weltdurchdringung. Daneben gewähren die Briefe mannigfache Einblicke in Alltag and Werkstatt des Künstlers, wie er sich - oft mit kauzig-sarkastischem Humor - den Anforderungen des praktischen Lebens stellte. -- Aus den Jahren 1925 bis 1938 sind über 900 Briefe Ernst Barlachs erhalten, die Friedrich Droß in dem vorliegenden Band erstmals geschlossen der Öffentlichkeit vorlegt. Diese Briefe begleiten die letzten 13 Jahre von Barlachs Leben, jenen tragischen Lebensabschnitt, der von höchster Meisterschaft und vom Ruhm des Künstlers Ernst Barlach bis zur gezielten Diffamierung und Verfemung reicht, denen er im Dritten Reich ausgesetzt war. 1925 bis 1930 erfuhr Ernst Barlach als Bildhauer wie als Dramatiker wachsende Anerkennung. Er wurde mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet, erlebte die Premieren seiner Stücke >Die echten Sedemunds<, >Der arme Vetter< und >Die Sündflut< und schuf u. a. seine bedeutenden Krieger-Ehrenmale. Doch bereits 1929/30 berichtet Barlach in seinen Briefen von ersten unmißverständlichen Hetzsignalen, die aus dem Kreis der damaligen >deutsch-völkischen Bewegung< kommen. Nach der Machtergreifung systematisch als "ostisch", "artfremd", "minderrassig" abgestempelt, erhielt Barlach fortan kaum noch bildnerische Aufträge. Seine Ehrenmale wurden aus den Kirchen entfernt, seine Theaterstücke von den Spielplänen der deutschen Bühnen abgesetzt. Schon im Januar 1933 sieht Barlach sein Schicksal klar vorgezeichnet An Hugo Sieker schreibt er: "Wir fühlen uns hier alle wie auf dein Vulkan sitzen. Was bisher nur heranplätscherte von draußen, spürbar, aber leidlich auszuhalten, ohne Schrecken zu bringen, kommt jetzt mit aller Gewalt und droht den Bau des >Glückes< (?) zu unterspülen. ... Wir hören uns die Gewalthaber an und riechen Lunte. ... Der nationalistische Terror wird wohl länger dauern, als ich abwarten kann."