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413, 392, 375, 349 S. Leinen.
Bemerkung:
Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Leicht vergilbt, sonst sehr guter Zustand. - VORWORT: Es gibt nur wenige so faszinierende Gestalten in der schweizerischen Geschichte wie Heinrich Pestalozzi. Und keine Weltgeschichte der Pädagogik könnte es sich erlauben, diesen Mann nur mit ein paar kurzen Zeilen abzutun. Weil er jedoch in einer Zeit des Umsturzes und des Umbruchs - der heutigen nicht unähnlich - lebte und wirkte, war es ihm nicht beschieden, alle seine Gedanken und Ideen immer voll ausreifen zu lassen, und nicht selten wurde sein edelstes Bemühen verkannt. Seine Lebensgeschichte lehrt uns, daß auf Gipfelpunkte erfolgreichen Wirkens und anerkannt segensreicher Ausstrahlung breite Täler voll Mißerfolg und Schicksalsschläge folgten. Es wäre zwar ungerecht zu behaupten, der Ideenreichtum sowie der einmalige Erzieher- und Helferwille des gütigen Menschen Pestalozzi sei zu seiner Zeit nicht anerkannt worden, aber es ist ebenso wahr, daß seine wahre Vorbildhaftigkeit erst später voll erfaßt wurde und daß ihn erst das Ausschöpfen seines geistigen Erbes zur geschichtlich bedeutsamen Persönlichkeit stempelte. Vom überzeitlichen Gedankengut Pestalozzis haben wir in den vorliegenden vier Bänden einer Neuausgabe das Wesentlichste und Wertvollste zusammengetragen. Angesichts des reichen schriftstellerischen Lebenswerkes dieses bedeutsamen Erziehers und Dichters fiel uns die zu treffende Auswahl nicht leicht. Wir ließen uns jedoch wie immer vom Gedanken leiten, daß eine Schriftstellergestalt einer vergangenen Epoche vor einem heutigen Leser umso prägnanter erscheinen werde, je mehr man ihn des rein zeitverhafteten Ballastes entblöße. Wir trachteten also danach, von Pestalozzi jene Werke in diese Ausgabe aufzunehmen, die überzeitlichen Charakter haben, obwohl sie - was ja selbstverständlich erscheint - aus gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten herauswuchsen, die heute nicht mehr heraufbeschworen werden können. Aus den vorliegenden Hauptwerken «Lienhard und Gertrud», «Christoph und Else», «Wie Gertrud ihre Kinder lehrt» und «Fabeln» schimmert übrigens an mehreren markanten Stellen durch, wie sehr Pestalozzi auch von politischen Ver- antwortungsbewußtsein getragen war und wie tief seiner Meinung nach Volksbildung, Reform des Wirtschaftslebens und Hebung des Wohlstandes zusammenhingen. Dies sind aber auch just die Themen, denen wir in seinen übrigen Büchern und Schriften begegnen. Wenn wir da und dort den Originaltext durch Streichungen leicht gekürzt haben, so geschah dies auch im vorliegenden Falle nicht etwa aus Respektlosigkeit gegenüber dem überlieferten Schriftstellerwort, sondern einzig und allein im Bestreben, den Text heutigen Lesergewohnheiten anzupassen. Wir sind uns nämlich bewußt, daß jeder Mensch, der in unsern Tagen seine Allgemeinbildung weiten möchte, stets mit dem bedrückenden Faktor Zeit zu rechnen hat. Dieser Tatsache eingedenk, strafften wir Pestalozzis Werke überall dort, wo kein spürbarer Substanzverlust zu befürchten war. Pestalozzis lehrhaften Romanen ist übrigens eine gewisse epische Breite nicht abzusprechen. Er fordert dem Leser also Geduld ab. Er hatte aber eine äußerst glückliche Hand in der Gliederung seiner Werke, so daß mit steter Abwechslung zu rechnen ist und man auch bei gelegentlich zähflüssigem Stil nicht rasch ermüdet. Wir sind überzeugt, daß den Werken Pestalozzis innerhalb von Klassiker-Ausgaben ein besonderer Ehrenplatz gebührt. Er war sowohl ein Volksfreund und Erzieher von einmaliger Prägung wie auch gleichzeitig ein temperamentvoller, begabter und origineller Schriftsteller aus der Zeit der eigentlichen Klassik. Und wir gönnen ihm den Ruhm, der erste der großen Schweizer Erzähler des 19. Jahrhunderts zu sein, obgleich ein Teil seiner wesentlichsten Werke schon im ausgehenden 18. Jahrhundert entstanden war. Bei der Besorgung dieser umfangreichen vierbändigen Neuausgabe ging uns unser Mitarbeiter Karl Schönbächler sehr an die Hand. Hiefür sei ihm herzlich gedankt.