Beschreibung:

328 S.; Illustrationen; 21 cm; fadengeh., farb. illustr. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Arbeitsexemplar H. D. Heilmann; mit vielen Beilagen; ohne Anstreichungen. - INHALT : I. GLOSSEN ----- ZUR GESCHICHTE ----- Die Prager Judenstadt -Besiedlung ----- und Gründung ----- Das rudolfinische Ghetto ----- Nach der Schlacht am Weißen Berg ----- Die theresianische Landesverweisung und die josefinischen Reformen ----- Die Assimilierung ----- An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ----- Die Assanierung der Judenstadt ----- Die erste Republik ----- ----- Das Ghettobin There-sienstadt ----- GLOSSEN ZUR KULTUR ----- Alltag und Feiertage im Ghetto ----- Die Prager hebräische Literatur (PhDr. Jifina ----- Sedinovä, CSc.) ----- Die Juden in der Prager deutschen Literatur ----- (PhDr. Gabriela Veselä) ----- Der Golem - Sagen und Legenden des Ghettos ----- ffl. FÜHRER DURCH DIE DENKWÜRDIGKEITEN DER PRAGER JUDENSTADT ----- Das Jüdische Museum in Prag (PhDr. Arno Pafik) ----- Die Synagogen der Judenstadt ----- Die Altneusynagoge ----- Die Hohe Synagoge ----- Die Maiseisynagoge ----- Die Klausensynagoge ----- Die Pinkassynagoge ----- Die Spanische Synagoge ----- Das Jüdische Rathaus ----- Der Alte jüdische Friedhof ----- Jüdische Denkwürdigkeiten der Prager Altstadt ----- Jüdische Denkwürdigkeiten der übrigen Prager ----- Städte und Gemeinden. // ... Die jüdische Siedlung auf dem Vysehrad fand ihr Ende wahrscheinlich nach den Pogromen des Jahrs 1096, und nach dem Brand der Kleinseite im Jahr 1142 wurde auch die dortige Synagoge vernichtet und auch die Kleinseitner jüdische Siedlung dürfte damals ihr Ende gefunden haben. Die Juden verließen die Vorburg und begannen sich auf dem rechten Flußufer zu konzentrieren. Es war die Zeit, als das ganze rechte Moldauufer mit seinen verstreuten Niederlassungen den Charakter einer Ansiedlung städtischen Charakters anzunehmen begann, eine Zeit, in der sich hier auch der internationale Handel konzentrierte. Die Nähe wichtiger Handelswege, die Furt über die Moldau, die später durch die steinerne Judithbrücke ersetzt wurde, die Steinhäuser der Kaufleute, nicht weniger als dreißig Sakralbauten, die Anwesenheit in- und ausländischer Kaufleute und Handwerker, die Übersiedlung der Niederlassung deutscher Kaufleute von der Lokalität Pofic bei der St.-Peters-Kirche näher zum Marktplatz im Zentrum, die Gründung der Gallusstadt, das alles trug dazu bei, daß Juden aus der näheren und weiteren Umgebung hierher übersiedelten. Wie bereits erwähnt, ließen sich hier - rings um die Alte Schul genannte Synagoge - jene Juden nieder, die aus dem Osten gekommen waren. Eine zweite Niederlassung entstand in der Umgebung der heutigen Altneusynagoge, wo jene Juden eine Heimstätte fanden, die aus dem Westen zugezogen waren. Nicht nur ihre besondere wirtschaftliche Funktion und ihr eigenes Selbstverwaltungssystem, aber vor allem ihre Religion, die gezwungene Isolierung von der christlichen Einwohnerschaft, die nach außen dadurch zum Ausdruck kam, daß die Juden etwas, das sie von ihrer Umgebung unterschied, tragen mußten (vom 16. Jahrhundert an das gelbe Kreiszeichen und vorher, unter Karl IV., den hohen Hut) waren der Grund dafür, daß sie nie mit ihrer Umgebung verschmolzen, sondern eine Art selbständige Stadt in der Stadt, das Ghetto, bildeten. ... (S. 11) ISBN 8085334054