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Beschreibung:
564 S. Leinen.
Bemerkung:
Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Einband berieben, bestoßen, insgesamt stark vergilbt, fleckig. Nur dieser Band erschienen. Mit Aufkleber des institutionellen Vorbesitzers auf innerem Buchdeckel. - Vorwort: Wozu eine neue Grundlehre der Philosophie, und noch dazu von solchem Volumen? Hat man deren nicht schon genug? Wer kann alle diese Arbeiren durchprüfenT ? Aber gerade bei der großen, von Tag zu Tag mehr anwachsenden, Masse philosophischer Schriften thut Concentrirung des Vorliegenden und Orientirung über die hervorragenden Spitzen und Gegensätze doppelt Noth; denn die selbständigen Forschungen, und zwar auch die der Alten, haben doch ein Recht gehört zu werden, und wer sie nicht beachtet, ist in Gefahr, ein wesentliches Moment der Fortbewegung zu übersehen, und nicht wirklich auf der Höhe seiner Zeit zu flehen. Wer sich daher vor Einseitigkeit und Parteilichkeit bewahren, und wahrhaft wissenschaftlich verfahren will, darf nicht bloß seinen eigenen Speculationen vertrauen, sondern muß Schritt für Schritt auch auf das von andern Denkern zu Tage Geförderte Rücksicht nehmen. Mit Recht sagte Baco, daß im Grunde wir die Alten seien; allein dies ist nur dann wahr, wenn wir wirklich die hinter uns liegenden Beobachtungen und Versuche in uns ausgenommen haben. Die Verhandlungen der Vergangenheit müssen daher nicht nur sorgfältig durchgangen, sondern auch zweckmäßig -.-erarbeitet werden; es müssen die Probleme aus der Natur der Sache abgeleitet, und bei jedem ein- wlnen die sich ergebenden Thesen und Antithesen einander gegenübergestellt und vermittelt werden. Es dürfen also nicht bloß, wie dies schon geschehen ist, aeschichrliche Notizen über jeden Knoten gegeben, sondern es müssen die stärksten Gründe für und wider ausgesucht und gegen einander abgewogen werden, um so stets die in der Geschichte liegende Dialektik her- auszuftellen, und damit die einzelnen Fragen ihrer endlichen Losung zuzuführen. Dies ist es aber, was ich mir seit mehr als zwanzig Jahren zur Aufgabe gemacht, und worin ich glaube Bahn gebrochen zu haben. Ich bringe zwar hier meine selbständigen Forschungen, aber nicht bloß diese, sondern auch die Arbeit der Jahrtausende in concentrirter Gestalt und systematisch geordnet. Ich habe mich stets bemüht,' bei möglichster Umsicht mich einzig durch die innere Nothwendigkeit der Sache leiten zu lassen, und zu dem Ende bei jedem Punkt das ganze Feld möglicher Ansichten a priori zu durchmessen, sie aus der Geschichte hervorzurufen und zu belegen, und ihnen die schärfsten Waffen zu leihen, um so durch Vernichtung aller unhaltbaren Zweifel und Einreden, zu völliger Gewißheit zu gelangen, und durch Verbindung des direkten Beweises mit dem indirecten den strengsten Forderungen der Wissenschaftlichkeit zu genügen. Schon die in neuern Zeiten versuchte Unterwüh- lung der Grundlage dieser Wissenschaftlichkeit hatte ein Zurückgehen auf die obersten Principien und eine Sicherstellung derselben gegen die auf sie gemachten Angriffe nöthig gemacht, und diese glaube ich denn auch gegeben zu haben schon in diesem ersten Theile, welcher, in seinen Anfang zurückgehend, sich zu einem selbständigen Ganzen abrundete; es muß nun aber auch gezeigt werden, daß auf diesen Grund das Gebäude sich wirklich aufführen läßt und allen Stürmen gewachsen ist; und dies ist es, was hauptsächlich dem zweiten Theile vorbehalten bleibt, den ich hoffe bald nachliefern zu können.