Beschreibung:

Die Sammlungen Frieder Burda, Josef Froehlich, Reiner Speck, Museum Frieder Burda, Baden-Baden, 3. Februar - 13. Mai 2007, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, 22. Juni - 7. Oktober 2007]. Museum Frieder Burda, Baden-Baden ; Museum Moderner Kunst, Wien. [Hrsg. von Götz Adriani].. 256 S. : überw. Ill. ; 29 cm; fadengeh. Orig.-Pappband m. illustr. OUmschl.

Bemerkung:

Sehr gutes Ex.; Umschl. stw. minimalst berieben. - INHALT : DREI SAMMLUNGEN - EINE RETROSPEKTIVE ------ BILDER 1963-2005 ------ DAS TRIUMVIRAT DER SAMMLER ------ Götz Adriani im Gespräch mit Frieder Burda, Josef Froehlich und Reiner Speck ------ ARBEITEN AUF PAPIER 1963-2003 ------ KATALOG DER SAMMLUNGEN ------ Biografie ------ Ausstellungen ------ Bibliografie. // ... Zusehends war es dem Künstler gelungen, sowohl seine Bildsprache als auch sein Themenrepertoire immer vielschichtiger, komplizierter, auch poetischer zu verdichten. Ergründet man als Betrachter diese Verdichtungen Schicht für Schicht, dann schließen hintergründiger Humor und oberflächliches Dekor, Gegenständliches und Ungegenständliches, Transparentes und Opakes einander keineswegs aus. Man stellt fest, dass aus Rasterpunkten eine persönliche Ikonografie entstand, gleichsam das Markenzeichen einer augenzwinkernden Skepsis gegenüber der Verlässlichkeit der Bilder. Und man wird schließlich gewahr, dass Polke, der seine raffinierten Wege mitunter als labyrinthische Irrwege anlegt, ein Faible für das Changierende hat. Ihn interessiert, wie er sagt, "der Wechsel von Erkennbarkeit und Nicht-Erkennbarkeit der Motive, die Unentschiedenheit und Zweifelhaftigkeit der Situation, das Offenbleiben". Als Maler kann Polke mit Bild- und Farbkombinationen auf eine geradezu prachtvolle barocke Art umgehen, während er gleichzeitig das grafische Medium der Zeichnung zu einem spröden Gefüge aus wenigen Linien und Strichen minimiert. Ohne Berührungsängste setzt er die Kunstgeschichte für seine Belange ein. Aus ihr manipuliert er jene Kunststücke, die sich mit Leonardo, Dürer oder Goya befassen, die durch den Mief der l95Oer-]ahre kalauern oder die hehren Ziele der Moderne eingedenk dessen entzaubern, dass sie damit Gefahr laufen, ganz aus deren Rahmen zu fallen (Abb. S. 32f.). Polke legt Spuren in die Kunsthistorie zurück, die er gleich wieder zu verwischen sucht. So belässt er etwa von einer Textseite aus dem Gebetbuch Kaiser Maximilians, die Albrecht Altdorfer gestaltet hat, das marginaie Detail einer farbig hinterlegten ornamentalen Schleife als Geschichts- und Kunstrelikt (Abb. S. 6o f.), oder er verkehrt des deutschen Bildungsbürgers liebsten Wohnstubenschmuck, den Dürer Hasen, zur Stoffmusterapplikation beziehungsweise zum Gummibandobjekt (Abb. S. 38 f.); er rastert den Triumph des Augustus auf der 2OOO Jahre alten Gemma Augustea im Wiener Kunsthistorischen Museum (Abb. S. 209, 244) und arrangiert unter dem einladenden Titel So sitzen Sie richtig in den eigenen Bildräumen ein exklusives Treffen zwischen Goya und Max Ernst (Abb. S. 5O f.). ? (Vorwort) ISBN 9783775718929