Beschreibung:

68 S.; 20,5 cm; fadengeh. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Gutes Ex.; Seiten u. Einband stw. etwas nachgedunkelt. - Mit Orig.-Bauchbinde. - Eine grundlegende, aus der jüngeren Generation vorgetragene Auseinandersetzung mit Thomas Mann und seinem Werke "Dr. Faustus". Der Versuch, über das Nur-Stilkritische oder Nur-Politische hinaus die Gesamterscheinung des Schriftstellers Thomas Mann als repräsentativen Ideenträger des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts kritisch zu erhellen. (Text auf Orig.-Bauchbinde). - Hans Egon Holthusen (* 15. April 1913 in Rendsburg; ? 21. Januar 1997 in München) war ein deutscher Lyriker, Literaturwissenschaftler, Essayist und Kritiker. ... (wiki) // ... Der eigentliche Kristallisationspunkt seiner Arbeit ist jener kulturkritische Gedanke, mit dem er den Gedanken von der charakteristischen Musikalität der Deutschen geistreich verbindet. Faustische Atmosphäre vermischt sich mit musikalischer Atmosphäre. So entsteht ein echter Thomas Mann, denn es ist immer die Domäne dieser suggestiven Begabung gewesen, überlieferte oder in der Luft liegende Ideen, Begriffe, theoretische und figürliche Modelle in Atmosphäre oder, wie er selbst einmal sagt, in "Atmosphärilien" aufzulösen, psychologisch zu nivellieren und dann ironisch oder emphatisch alles mit allem zu verbinden. Darin liegt das Geheimnis seiner stilistischen Brillanz im allgemeinen und seiner berühmten konjunktionalen Ironien im besonderen: das Geheimnis Naphtas zum Beispiel, des jesuitisch-jüdischen Terroristen, der den proletarischen Gottesstaat, den gregorianischen Marxismus verkündet. Ein Denk- und Schreibstil, dessen hervorstechende Eigenschaften in die Kategorie des Interessanten gehören, der Stil einer allgegenwärtigen, rastlos und allseitig experimentierenden, kombinierenden, reflektierenden, einer höchst nuancenfreudigen und höchst reizempfindlichen, ja reizhörigen und zuweilen bis zum Verlust jeder Selbstkontrolle reizverfallenen Intelligenz. ? (S. 7)