Beschreibung:

478 S., gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Ein frisches und sauberes Exemplar. In den beiden Jahrzehnten vor der Französischen Revolution gab es in Deutschland eine allgemeine Vorhebe für England, die Engländer und alles Englische. Diese Anglophilie, aus der französisch geprägten Auf-klärungskultur der ersten Jahrhunderthälfte hervorgegangen, äußerte sich in den verschiedensten Lebensbereichen, in der Gartengestaltung wie in Literatur und Philosophie, im politischen Denken, in ökonomischen Vorstellungen. ?Unter Anglophilie lassen sich Liebe zu Romanen, Gefühlskultur, Originalität, Genie, Selbstdenken, Selbsttätigkeit, gesellschaftliche Selbstorganisation, Freiheitsliebe, Patriotismus, public spirit, Philantropie, Naturverbundenheit und viele andere Züge der Zeit sub-sumieren." Die Orientierung am Englischen führte indessen nicht zu Abhängigkeit und Nachahmung, sondern trug wesentlich zur Ausbildung eines deutschen Nationalbewußtseins bei. Insofern hatte die Anglophilie der Aufklärung von Anfang an eine politische, auch eine gesellschaftliche Bedeutung. Besonders stark und fruchtbar war der englische Einfluß, der deutschen Entwicklung entsprechend, im kulturellen Leben und vor allem in der Literatur. Michael Maurers Darstellung der so vieles verbindenden Strömung beginnt mit einem Überblick über Entstehungsgeschichte und Bedingungsfaktoren sowie über die Bereiche, in denen die Anglophilie in Deutschland wirksam werden konnte. Es folgen acht Detailanalysen von Repräsentanten des anglophilen Denkens: Justus Möser, Sophie von La Roche, Johann Wilhelm von Archenholtz, Gebhard Friedrich August Wendeborn, Georg Christoph Lichtenberg, Johann Joachim Eschenburg, Johann Gottfried Herder, Georg Forster. Eine Systematisierung de Ergebnisse schließt das Buch ab, da eine Fülle von Phänomenen des Den kens und des Lebens in ihrem Zu sammenhang wie auch in ihrem hi storischen Wandel deutet. ISBN 3525363044