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Beschreibung:
Superintendenten August Wilhelm Rosa (1761-1829) in Neustadt-Eberswalde (der sich 1808 um die Predigerstelle der Dreifaltigkeitskirche in Berlin bewarb, die Friedrich Schleiermacher erhielt). Betrifft die "Einführung der Olivierschen Buchstabir-Methode", die nur von jungen Lehrern unterrichtet werden soll, da sich die alten Lehrer nur schwer eine neue Methode gewöhnen können.. Deutsche Folio-Handschrift auf Papier, datiert Berlin, den 26. Juni 1804. Gelaufen als herrschaftliche reformierte Kirchensache ("H.Rf.K.S."). Signiert "Thulemeier", mit Gegenzeichnung vom Sekretär, dem Kriegsrat Christian Ludwig Thym. -- Zustand: Papier etwas fleckig, Siegel durch Öffnung zweigeteilt, linker Rand gebogen.
Bemerkung:
Die Buchstabier-Methode von Prof. Ludwig Heinrich Ferdinand Olivier (1759-1815) setzte sich nicht durch,da "sie vermutlich niemand so überzeugend wie der Meister würde zu handhaben verstehen und sie mit ihren umständlichen lautmalerischen und symbolhaften Buchstabenbezeichnungen, statt der verpönten Buchstabiermethode, die Sache doch eher zu komplizieren statt zu erleichtern schien." (Quelle: Erhard Hirsch: Der Aufbruch der 'Neuern Erziehung'. Die 'pädagogische Kolonie Dessau', in: Das niedere Schulwesen im Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert, hg. von Ernst Hinrichs und Albrecht Peter, Tübingen 1998, S. 289-322, spez. S. 306). --- Ludwig Heinrich Ferdinand Olivier, auch Louis Ferdinand von Olivier, Ferdinand Olivier der Ältere (* 1759 in La Sarraz, Kanton Waadt; gest. 31. März 1815 in Wien) war ein deutscher Pädagoge Schweizer Herkunft. Leben: 1780 wurde Olivier Lehrer am von Johann Bernhard Basedow 1774 gegründeten Philanthropinum in Dessau. In den 1790er Jahren war er Inhaber eines eigenen Institutes und seit 1801 viel auf Reisen, um die von ihm entwickelte neue Lehrmethode zum Lesen- und Schreibenlernen zu propagieren. 1804 kam er nach Leipzig, wo er mit Ernst Gotthelf Albrecht Tillich zusammenkam. Beide beschlossen, in Dessau eine neue Erziehungs- und Unterrichtsanstalt zu gründen. Zu Ostern 1805 nahm das Pädagogium in Dessau seinen Betrieb auf. Es war bald sehr erfolgreich und wurde von Herzog Leopold III. Friedrich Franz großzügig gefördert.Olivier war für den Elementarunterricht nach der von ihm entwickelten Methode und für den Französisch-Unterricht zuständig. Verschiedenheit des Charakters und mancher Ansichten führten jedoch zur Trennung, und Tillich übernahm die Leitung allein. Er war seit 21. Juli 1782 verheiratet mit der Dessauer Sängerin Louise Niedhardt (* 25. April 1753; gest. 1841?) und Vater der Maler Heinrich, Ferdinand und Friedrich Olivier. Der Dessauer Musikdirektor Friedrich Wilhelm Rust war sein Schwager. Olivier kam 1814 wegen einer Erkrankung seines Sohnes Ferdinand nach Wien, wo er Ende März 1815 starb. Fürst Joseph II. (Schwarzenberg) ließ die Leiche nach Böhmen überführen und bei seiner Burg Worlik beisetzen. -- Schriften: Ueber den Karakter und Werth guter natürlicher Unterrichtsmethoden. Leipzig 1802 // Nachtrag einiger wichtiger Zeugnisse über eine neue Methode Lesen und rechtschreiben zu lehren. Leipzig 1802 // Ortho-epo-graphisches Elementarwerk oder: Lehrbuch über die in jeder Sprache anwendbare Kunst rechtsprechen, lesen und rechtschreiben zu lehren. Dessau 1804. ---- Friedrich Wilhelm von Thulemeyer, auch Thulemeier (* oder getauft 9. November 1735; gest. 6. Juli 1811 in Berlin) wurde 1763 von Friedrich dem Großen als Diplomat in die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen geschickt. 1788 wurde er Justizminister unter Friedrich Wilhelm II. von Preußen. Von besonderer Bedeutung ist - auch heute noch - seine Musikalien-Sammlung, die eine Vielzahl von Originalhandschriften enthält. -- Leben: Er war der Sohn des Wilhelm Heinrich von Thulemeyer, eines königlich preußischen Staats- und Kriegsministers, der Mitglied des Tabakskollegiums des Soldatenkönigs war und einem um 1560 im Fürstentum Lippe ansässigen Geschlecht entstammte. Seine Mutter Ernestine von Schilden kam aus Hannover. Als sie 34 war, starb plötzlich ihr Ehemann. Der junge Thulemeyer, Patenkind von Friedrich Wilhelm I. von Preußen wurde auf Staatskosten ausgebildet. Anschließend studierte er Rechtswissenschaften in Frankfurt am Main und wurde von einem Herrn Passavant weiter ausgebildet. Oktober 1763 bekam Thulemeier einen preußischen diplomatischen Auftrag in Den Haag. Er bemühte sich, im Auftrag von Friedrich dem Großen, um eine Ehe zwischen dem jungen Prinzen Wilhelm V. von Oranien und Wilhelmine von Preußen. Ludwig Ernst von Braunschweig-Wolfenbüttel, seit 1751 Feldmarschall der Niederlande und ab 1759 Vormund des Prinzen, zog zwar eine Ehe mit einer anderen Verwandten vor, trotzdem heirateten der Prinz von Oranien und Wilhelmine von Preußen 1767. Die Staatsgeschäfte überließ der Prinz, der seit 1751 offiziell Statthalter der Niederlande war, auch nach seiner Volljährigkeit 1766 weiter dem Ludwig Ernst von Braunschweig-Wolfenbüttel, was in den Niederlanden zu politischen Unruhen führte (Patriotenbewegung). Weil Thulemeyer, wie damals üblich, schlecht bezahlt wurde, hatte er Schwierigkeiten, seine Lebenshaltungskosten aufzubringen. Er machte Bekanntschaft mit einer reichen Frau, der Witwe Agatha Theodora Geelvinck (Amsterdam, 1739 - Hanau, 1805). Sie stammte aus einer mächtigen und sehr reichen Familie von Bürgermeistern Amsterdams. Friedrich der Große war aber mit der geplanten Heirat Thulemeyers nicht einverstanden. Der Grund war möglicherweise, dass die beiden Brüder und die Tochter Constancia der Witwe enge Beziehungen mit der Patrioten-Bewegung in Holland hatten, und dass die Unabhängigkeit Thulemeyers als Diplomat damit durch eine Heirat in Gefahr käme. Trotzdem konnte Thulemeyer seine finanzielle Lage verbessern und mietete ein vornehmes Haus am Lange Voorhout, unweit des Binnenhofs. Thulemeyer war damals Gegenstand von zahlreichen Gerüchten in den Niederlanden. Thulemeyer hatte bessere diplomatische Beziehungen als der englischen Botschafter James Harris, Graf von Malmesbury und er kümmerte sich um 1784/1785 um die wichtige Handelsbeziehung zwischen Preußen und den Vereinigten Staaten vermittels seiner Kontakte mit John Adams, Thomas Jefferson und Benjamin Franklin. Thulemeyer bemühte sich über die Freihäfen von Emden und Stettin den Handel zu erleichtern. Daraus entstand der Freundschafts- und Handelsvertrag zwischen Preußen und den USA. Die Entscheidungen des Statthalters Prinz Wilhelm von Oranien stießen währenddessen zunehmend auf den Widerstand der Patriotenbewegung und der Prinz äußerte sogar, in Anwesenheit von Thulemeyer, den Wunsch, das Land zu verlassen. Im Oktober 1786 wurde Johann Eustach von Görtz nach Den Haag geschickt, aber Reformbestrebungen im demokratischen Sinne, auch gefordert von den beiden Diplomaten Görtz und Thulemeyer, scheiterten. Der Konflikt eskalierte, als die Prinzessin Wilhelmine von Preußen Ende Juni 1787 von Nimwegen nach Den Haag reisen wollte (wovon Thulemeyer nicht unterrichtet war) und ihr außerhalb von Schoonhoven der Weg versperrt wurde. Ihr Bruder, Friedrich Wilhelm, seit einem Jahr der neue preußische König, forderte kurz darauf dafür Genugtuung. Danach kam es zu einem preußischen Ultimatum, das Thulemeyer den "Staten van Holland" übermittelte. Als Holland dieses ablehnte wurde am 13. September 1787 die politisch zerrissene Republik mit Zustimmung Englands von Karl Wilhelm Ferdinand besetzt. Frankreich hatte finanzielle Probleme und konnte sich ein Eingreifen der in Givet an der holländischen Grenze stationierten Truppen nicht leisten. Thulemeyer reiste 1788 zurück nach Berlin und wurde dort Justizminister. C.P. von Alvesleben wurde als sein Nachfolger in Holland benannt. Mit der Bezahlung für seine Leistungen in Holland erwarb er das Gut Groß-Küssow im Landkreis Pyritz (Hinterpommern). Ab 1801 wohnte er in der Behrenstraße in Berlin. 1807 wurde Thulemeier aus seinem Amt entlassen. Thulemeier blieb zeitlebens unverheiratet, hinterließ allerdings eine Tochter Louise Wilhelmine, die er auch mit Einschränkungen als Erbin einsetzte. (Quelle: wikipedia.)