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Beschreibung:
Auff die neweste Niederländische Praxin gerichtet vnd beschrieben durch ADAMVM FREITAG, der Mathematum Liebhabern. Letzte Edition verbessert. Cum Privilegio.. 1 (w) Bl; 4 Bll. (incl. gest. Titel); 194 S. (Paginierung springt von S. 72 auf S. 81, es fehlt jedoch nichts !) recte: 186 S; 35 gestochene Doppeltafeln mit 185 Abb.; 7 Doppeltafeln ("Ausgerechnete Tafel[n] ...] ; 1 Doppeltafel ("Tafel der Profil."). Mit sieben Pergamentbändern gehefteter Pergamentband der Zeit mit seitlich überstehenden Schutzkanten. (31,7 x 22,7 cm, bzw. 30,4 x 20,5 cm; Buchblock: 2,5 cm) 4°.
Bemerkung:
- Eines der wichtigsten Werke des 17. Jahrhunderts zum Thema Festungsbau in der besten und letzten Leidener Auflage -
Pieters 255 auf S. 134 ("Fortification von Adam Freitag etc. (en allemand) Voyez ci-devant à l'année 1635, N° 166." [dort heißt es:] "Fortification von Adam Freitag etc. (en allemand) In Leyden bey Bon. und Abr. Elseviers. A° 1635. in-fol. avec titre gravé, 8 tables et 35 cartes. Il existe deux autres éditions Elseviriennes allemandes de ce livre: l'une avec la date de 1642 et l'autre avec celle de 1665. Voyez celle-ci au catal. des Elsev. d'Amst. ci-après; du reste toutes les trois ne différent entre elles que par leurs dates et par quelques fleurons."). Siennicki S. 26. Willems 537 ("4 ff. limin., y compr. le titre gravé. - 194 pp. - 35 planches doubles, cotées A - Mm, 7 tableaux en regard de la p. 24, et un 8e p. 37. Troisième édition elzevirienne de cet ouvrage. Voir à l'année 1631, le n° 348."). Walther 54. Winterthur 458. Goldsmid II, 49. Rahir 533. Berghman 649. Copinger 1772. Karl & Faber 30, 351. Lengfeld 16. Lengertz 288.
Der zeitgenössische Pergamentband mit Alters- und Gebrauchsspuren, besonders die Deckel sind fleckig, der hintere stärker. Die Innengelenke sind angebrochen, die das vordere obere durchgezogene Pergamentband fehlt, die Innendeckelbezüge wohl alt entfernt, die Vorsätze alt erneuert, die Tafeln auf Stegen. Die Bindung zwar gelockert, aber noch fest, vereinzelt etwas fleckig, so auch das gestochene Titelblatt im oberen Bereich der Platte, aber besonders die ersten und die letzten Blätter im oberen weißen Rand und die gesamte erste doppelblattgroße Tafel. Insgesamt recht gut erhalten, einzelne Tafeln mit Randeinrissen, oder auch alt hinterlegten Einrissen, bzw. Bereibungen.
Die Stiftung Bibliothek Werner Oechslin in Einsiedeln, eine Forschungsbibliothek in Kooperation mit der ETH Zürich, besitzt ein genau kollationiertes und beschriebenes Exemplar dieser Auflage, online hier h t t p : / / w w w . bibliothek-oechslin. c h /bibliothek/systematik/A/9/c/freitag-heinsius-hondius-1642 zu finden. Es werden dieselben Paginierungsfehler wie in unserem Exemplar beschrieben.
Die "Architectura Militaris" erschien erstmals 1631 auf deutsch in Leiden bei den Elzeviren, dort 1635 und 1642 wieder aufgelegt, 1665 von Daniel Elzevier in Amsterdam als vierte und letzte Auflage noch einmal gedruckt. 1635 erschien zudem noch eine französische Ausgabe, übrigens alle mit den 35 gestochenenen Tafeln und den 8 Tabellen, alle auf Doppelseiten. Das Werk ist das Hauptwerk der im 17. Jahrhundert bedeutenden niederländischen Befestigungskunst. Die "Freitagsche Manier", oder "Alt-Holländische" (vergl. Zastrow: "Handbuch der vorzüglichsten Systeme und Manieren der Befestigungs-Kunst", 1828, S. 31) war sprichwörtlich und wurde zu ihrer Zeit überall in Europa angewendet.
Das Werk besteht aus drei Teilen in einem Band, ab Blatt 2 mit einer dreiseitigen, gedruckten Widmung des Verfassers vom 1. Juli 1630 an den Fürsten "VVLADISLAO SIGISMUNDO" (d.i. Wladislaus Sigismund Wasa (1595 - 1648), als Wladyslaw IV. (ab 1632) König von Polen), den damaligen Kronprinzen von Polen und Schweden. Auf Blatt 4 verso ein Widmungstext von Daniel Heinsius für den Verfasser: "Ad eximium virum Adamum Freitagium Borussum, operis autorem". Zu Beginn des "Ander Buch", des zweiten Teiles von Freitag am 24. Juli 1630 "zu Leyden" auf zwei Druckseiten (71 und 72) "Denen Edlen/ Gestrengen/ Ehrenvesten/ Nahmhafften/ Hochgelährten vund Wol-weysen Herren: HERREN Königlichem Burggraff/ Burgermeistern und Raht der Königlichen Stadt Thorn [heute: Torún. CS] in Preussen [heute: in Polen. CS]/ Meinen Groß-günstigen Herren Mecaenatibus, Patronis und mächtigen Beförderen ....", eingangs des dritten Teiles dann eine ähnlich devote Widmung an den Burggrafen, den Bürgermeister und den Rat der Stadt Danzig, datiert auf den 5. August 1630, zu finden auf den Seiten 124 bis 126. Freitag stammte gebürtig aus Thorn.
Die Tafeln mit Plänen, Waffen, Werkzeugen und einem großen Detailreichtum, die Tafel Gg (fig. 140) mit einem Plan der Festung Wesel ("Vesalia") stammt von W. Hondius (d.i. Willem Hondt, d'Hondt, de Hondt, bzw. Hondiusz) und ist als einzige in der Platte signiert ("W:Hond:fec:"), die Tafel Y mit einer Ansicht der Festungsanlagen von Antwerpen. Hondius wurde nach neueren Forschungen wohl 1597 in Den Haag als Sohn Henrik d.Ä. (1573 - 1650) und Sara Jansz geboren und als Zeichner, Kartograph und Kupferstecher sowohl in Holland, als auch in Polen, dort sogar als Hofmaler, tätig. Tafel Ff (fig. 139) zeigt schematisch das brabantische Festungsstädtchen Heusden an der Maas.
Neben dem gestochenen Titel und den beschriebenen Tafeln, sowie einigen Schmuckinitialen, sind an Buchschmuck die folgenden fleurons und Vignetten enthalten: auf Blatt 2 als Kopfstück das fleuron mit Hirschen und Jägern, Rahir 48, wiederholt auf Seite 1, Seite 71 und Seite 124. Das fleuron Rahir 45 mit Hunden und Fabelwesen, halb Pferd, halb Fisch dient auf den Seiten 81 und 127 als Kopfzier. Als große Schmuckvignette beendet Rahir 61 den zweiten und den dritten Teil auf der Seite 122, bzw. der letzten Seite, 194.
Provenienz:
N.N., Weddigen
Ein fast erfolgreich getilgter Besitzvermerk findet sich auf dem ersten originalen weißen Blatt, verso: Henning[?] Levin[?] [.... ?]. Auf der maschinenschriftlichen Karteikarte Weddigens handschriftlich das Jahr, die laufende Eingangsnummer des Jahres und der Preis(?) dokumentiert: "1950, 50." und "51/ 75"(?).
[Elzevier - Elzevir - Elsevier]
* Bitte fordern Sie bei Interesse unsere umfangreichen Anmerkungen an. *