Beschreibung:

402 S. Halbleinen.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Stärker vergilbt, leicht fleckig, Einband berieben und leicht bestoßen. Mit Erstbesitzervermerk auf Schmutztitel. - Einleitendes. Unter den lateinischen Autoren, die in unsern Gymnasien gelesen werden, ist Livius am spätesten, später als selbst Tacitus, in dieselben eingeführt worden. Sehen wir uns danach in den Quellen der Schulgeschichte um ? die zur Zeit noch so mangelhafte Geschichte unsrer Pädagogik nöthigt dazu ? so ergeben sich folgende Resultate. Noch lange nach dem sogenannten Wiedererwachen der Wissenschaften blieben die Geschichtsbücher des L. der Schule fremd. Des Schlettstädters Wimpheling Adolescentia, das erste in freierem Geiste geschriebene Schulbuch jener Zeit, das 18 Jahre vor Luthers Auftreten zuerst erschien und durch die Forderung einer bessern Jugendbildung der Christiana religio et ecclesiastica reformatio dienen wollte (F. vij. der Ed. v. 1518), enthält Auszüge selbst aus Gellius, aber keinen Satz aus L., obwohl der Ort der Abfassung (j,ex Heidelbergensi gymnasioii) dem Verfasser auch unsern Schriftsteller so leicht zugänglich machen konnte. Wie hoch Luther die Geschichte hielt, ist aus seiner Schrift an die Bürgermeister etc. (c. viij. versa der lat. Uebers. von Secerius, die mir zur Hand ist), aus seiner Vorrede zu Galeazzo Capella?s Historie der Herzöge zu Mailand u. a. bekannt: aber in Melanchthons Visitationsbüchlein wird weder sie, noch ein historischer Autor für den Unterricht angeordnet. Zwar hatte Lud. Vives 1523 in seiner (2.) Ep. ad C. Montiojum G. f. (bei Crenius T. I. p. 124) L. als Geschichtsquelle empfohlen und damit steht vielleicht in Zusammenhang, dass die von Calvin und Beza verfasste Genfer Schulordnung von 1559 verlangte, dass in der zweiten Klasse die Geschichte lateinisch ? die allgemeine Unterrichtssprache war dort das Französische -? nach L. vorgetragen würde (K. Schmidts Gesch. d. Päd. HI. S. 115): aber obwohl [...]