Beschreibung:

106 S. Laminierter Karton.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Einband fleckig, siehe Bild, stellenweise rissig, insgesamt relativ stark vergilbt, sonst gutes Exemplar. - DER METHODENSTREIT IN DER HIPPOKRATISCHEN SCHRIFT DE FRISCA MEDICINA 1. PROBLEMLAGE Eine Untersuchung über Methoden- und Systemfragen innerhalb der hippokratischen Schriften muß ihren Ausgangspunkt von der Schrift nsoi IrjTQMfig (in CMG I, i p. 36 ed. J. L. Heiberg, 1927) nehmen. Über ihre Bedeutung und ihren Wert sind sich alle Beurteiler einig, in der Auswertung der in ihr zum Ausdruck kommenden wissenschaftlichen Haltungen und ihrer Einordnung jedoch gehen die Ansichten weit auseinander, mehr als es dem ruhigen Fortgang wissenschaftlicher Erkenntnis förderlich zu sein scheint. Zu lange wurde sie unter den Perspektiven beurteilt, welche die hippokratische Frage vorzeichnete, und das Bemühen, aus ihr Argumente für die Lösung dieser Frage zu gewinnen, war dem Gesamtverständnis der Schrift eher hinderlich als dienlich. Erst 1939 wurde ihr eine Monographie gewidmet (Wanner) und gar erst 1948 ein Kommentar (Festugiére) , beides Schriften, die das Eindringen in den Gedankengehalt verdienstlich förderten, besonders im einzelnen Sachlichen. Die Durchdenkung des Methodenproblems, das in tieoí aQ^aírig lr¡TQixfjg behandelt ist, ist so weit gediehen, daß die zwei jüngsten Deutungen (Steckerl, Diller) ebenso wie die hier vorgelegte trotz gegenseitiger Unabhängigkeit1 das gleiche Prinzip zugrunde legten. Das bedeutet, daß die Beurteilung des Sachverhalts in der genannten Schrift im Prinzipiellen wenigstens einheitlich zu werden beginnt, ein außerordentlicher Fortschritt gegenüber der früheren Divergenz. Der Verfasser der hippokratischen Schrift vertritt eine ausgeprägt empirische Haltung gegenüber einer rational-spekulativen Richtung, es liegt also derselbe Methodenstreit vor, der aus den platonischen Dialogen bekannt ist, nur daß Platon auf der Gegenseite steht und gegen die Empirie sich wendet. Die Beziehungen zwischen Platon und dem Hippokratiker sind evident, die Frage jedoch, wer der gebende und wer der nehmende Teil ist, ist noch umstritten. [...]