Beschreibung:

166 S. Leinen.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Schmutztitel hat zwei Beschriftungen in Bleistift, insgesamt leicht vergilbt, sonst sehr gutes Exemplar. - EINLEITUNG In dieser Arbeit wird die formale Konstituierung der spätantiken politischen Führungsschicht untersucht. Es scheint daher angebracht, dem Leser mitzuteilen, welche Vorstellungen der Verfasser mit den Begriffen ?spätantike politische Führungsschicht? und ?formale Konstituierung? verbindet. Ich möchte darauf verzichten, den erstgenannten Terminus hier konkret inhaltlich zu bestimmen. Eine Definition dieser Art würde den eigenen Untersuchungsspielraum unvorteilhaft einengen, weil sie höchstens eine Bestandsaufnahme zu einem bestimmten Zeitpunkt liefern könnte, den Blick für eine Entwicklung innerhalb des untersuchten Zeitraumes dagegen praktisch verschlösse. Arbeitstechnisch sinnvoller erscheint mir daher, sich zuerst mit einer rein formalen Definition zu begnügen. Diese muß m.E. die jnodernen wie die römischen Kriterien der Zugehörigkeit zur politischen Führungsschicht vereinen und flexibel genug sein, auch die Veränderungen des Untersuchungsgegenstandes innerhalb des fraglichen Zeitraumes zu erfassen1. In seiner methodischen Konsequenz bedeutet ein solches Vorgehen, daß neben dem modernen Kriterium der politischen Funktionalität von Führungspositionen (d.h. ihrer Wichtigkeit für die Uberlebensfähigkeit des politischen Systems) stets deren spezifische sozialen Bewertungen innerhalb des zu untersuchenden Zeitraumes beachtet werden müssen und umgekehrt die damals jeweils sozial hochbewerteten politischen Positionen auf ihre politische Funktionalität hin abzuklopfen sind. Auf jeden Fall müssen also zusätzlich zur Funktionalität im modernen Sinne diejenigen Kriterien berücksichtigt werden, die damals als unbedingte Voraussetzung für die Zugehörigkeit zur Führungsschicht galten ?: honos und dignitas. [...]