Beschreibung:

X; 180 Seiten; 22 cm; kart.

Bemerkung:

Gutes Exemplar. - ... In der philosophischen Auseinandersetzung muß die Herzmitte der Carte-sischen Lehre, das berühmte Ich-denke, der so häufigen historischen Durcharbeitung dieses Punktes zum Trotz, erneut angegangen werden. Nichts ist fragwürdiger als das ?Selbstverständliche". Die französische Descartes-Forschung, die am gründlichsten vorgegangen und deren Ergebnisse bei weitem am umfangreichsten sind, hat sich hier eine Schranke des Verständnisses aufgebaut durch den formelhaften Begriff ?le cogito", der zum allgemeinen Bildungswesen und selbstverständlich zum Schulwissen gehört. Descartes selbst, so scheint uns, hat in seinem philosophischen Werk nur Umschreibungen des merkwürdigen Satzes ?Ich denke" geben können, der wohl Licht gibt, aber dabei selbst im Dunkel bleibt. ... (Vorwort) // INHALT : ... Substanz und Subjekt. - Das Ich wird von Descartes interpretiert als denkende Substanz, d. i. "Seele" ; es wird nunmehr einfach als in der Zeit andauernd vorgestellt. Ausdehnung und Denken sind merkwürdige Attribute merkwürdiger Substanzen. Das kaum entdeckte Subjekt wird vom Substanzgedanken überfremdet. Wir destruieren den Satz "Ich bin ein denkendes Ding". Die Wechselwirkung von Leib und Seele kann Descartes nicht mehr begreiflich machen , so daß er zu einer abstrusen Psychophysik gelangt. Der Vorwurf, Descartes habe zu Unrecht die Tiere als Maschinen angesehen, läßt sich nicht aufrechterhalten. Descartes konnte die Unsterblichkeit der Seele in seiner Metaphysik nicht beweisen, hat den Beweis aber auch nicht in Aussicht gestellt. - Der Gedanke der Setzung. - Ist der Geist leichter erkennbar als der Körper? Feuerbach kritisiert die Lehre des Cartesischen Seelenbegriffs. Der Hintersinn der Lehre, daß der Geist sich als denkende Substanz erkenne, besagt: Sein ist Gesetztsein und wird durch das Gedankenexperiment mit dem Stück Wachs erhärtet. Die Meditationen werden der Frage konfrontiert: "Was ist wirklich?" Die Cartesische Philosophie stürzt nicht nur das naive Weltverständnis um, sondern auch das des platonischen Idealismus. Die Umwertung der Wirklichkeit führt zu der Bedeutungsverschiebung der philosophischen Begriffe "Subjekt" , "Setzen" , "objektiv" und "formal". - DRITTES KAPITEL: Gott, Welt und Seele. - Ausgang der Meditationes - Der Gottesbeweis. - Der Gottesbeweis hat einen rein philosophischen Sinn. Durch Sondieren des Bewußtseins wird die Gottesidee ausgemacht. Der Urheber der Gottesidee soll nicht Ich selbst sein können. Aber das menschliche Denken ist seiner Gedanken mächtig; die Gottesidee ist ein Quietiv, das sich der Geist selbst bereitet hat. Descartes durchbricht mit dem Gottesbeweis die ontologische Einsamkeit. - Die transzendentalphilosophische Bedeutung der Gottesidee. - Wir versuchen, in dem Gottesbeweis nicht ein Sophisma zu sehen, sondern ihn streng rational zu verstehen. Die Gottesidee ist denknotwendig und somit der Denknotwendigkeit verwandt. Die Gottesidee hat vier transzendentale Bedeutungen und verbindet das menschliche Sein mit der Welt. Eine der transzendentalen Bedeutungen besteht in Descartes' Lehre von der Erschaffung der ewigen Wahrheiten durch Gott. - (u.v.v.a.)