Beschreibung:

VI, 80 S., Karte, Tafeln. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Beschädigter und beriebener Umschlag, sonst gut und sauber. - Nach 15 Jahren des Schweigens, auferlegt durch die Schreckensherrschaft Domitians, schrieb Tacitus im Jahre 98 die Biographie Agricolas, ein Denkmal der Pietät für seinen Schwiegervater und eine Lehre für die Nachwelt: Auch unter schlechten Herrschern können große Männer leben, weises Maßhalten vereint mit Tatkraft ist nützlicher als trotzige Herausforderung des Kaisers und ehrgeiziger Tod. Mit der Biographie hat Tacitus eine Monographie über die römische Herrschaft in Britannien verwoben und uns damit die wichtigste Quelle über die britannische Frühzeit geliefert. Dabei verleiht er in der Rede des Britannierfürsten Calgacus den Empfindungen der unterdrückten Völker bewegten Ausdruck und läßt ihn die schärfste Anklage gegen die römische Machtpolitik erheben. Zugleich werden in der Schrift die Veränderungen deutlich, die sich nach einem Jahrhundert der Kaiserherrschaft im Innern des römischen Reiches in politischer und gesellschaftlicher Hinsicht vollzogen haben. Tacitus übt an den neuen Machtverhältnissen verbittert Kritik und wird den Leistungen der Kaiserzeit vielfach nicht gerecht, doch nimmt er uns durch seine Gestaltungskraft mit ihrer leidenschaftlichen Anteilnahme und eindringlichen Sprache völlig gefangen. Professor Dr. Rudolf Till bringt durch seine Übersetzung den Inhalt der Biographie dem Leser nahe und ermöglicht durch seine Einführung und Erläuterungen ein tieferes Eindringen in das Werk.