Beschreibung:

90 Seiten; 23,5 cm; fadengeh. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband u. Seiten geringfügig nachgedunkelt. - "Sonderabdruck aus der Festschrift für Bernhard Stade" (S. 2). - In der von den Mechitharisten von San Lazzaro bei Venedig herausgegebenen Sammlung von alttestamentlichen Apokryphen ist eine Anzahl von Schriften herausgegeben worden, die sich alle irgendwie auf die Personen der Protoplasten oder auf die Nachkommen dieser beziehen. Zwar ist auf diesen Schriftencyclus in neuerer Zeit hingewiesen worden von James, allein eine Übersetzung der Mehrzahl fehlt ebenso, wie eine Untersuchung über ihren Ursprung. Das einzige Stück, das bisher genauer bekannt war, ist das Leben des Adam und der Eva. Auch seine Kenntnis verdankt man, wie die so manchen Schatzes der armenischen Litteratur, F. C. Conybeare, der die Schrift nach einer Handschrift der Bibliothek zu Edzmiacin übersetzt hat. Die von Conybeare benutzte Handschrift (Nr. 1631, S. 198 a-212a) stammte aus dem Jahre 1539. Da er die Handschrift nicht abschrieb, sondern von ihr eine Photographie anfertigte, kam es, dass er später nicht mehr alles zu entziffern vermochte, so dass seine Übersetzung einige Lücken aufweist. In der von den Mechitharisten besorgten Ausgabe ist diese Handschrift ebenfalls benutzt. Ihre Lesarten sind dort mit der von mir beibehaltenen Sigle C bezeichnet. Ausserdem verwandte der Herausgeber der Sammlung, Josephianz, noch zwei Handschriften der Venediger Bibliothek, eine nicht näher bezeichnete und, wie es scheint, undatierte Papierhandschrift, die, abgesehen von diesem Apokryphon noch eine Reihe weiterer zu diesem Kreise gehöriger Schriften enthält. Sie führt in der Ausgabe die unten beibehaltene Sigle A. Endlich ist noch eine dritte Handschrift herangezogen worden: Predigtsammlungen Nr. 31, eine Papierhandschrift aus dem Jahre 1539, mit B bezeichnet. Mit Hilfe dieser drei Handschriften ist ein besserer Text hergestellt worden, als der, nach dem Conybeare übersetzte. Aus diesem Grund erschien es mir nicht überflüssig, die Schrift noch einmal neu zu übersetzen, womit ich selbstverständlich nicht sagen will, dass ich die Arbeit von Conybeare für überflüssig ansehe. Conybeare hat die Vermutung ausgesprochen, dass die armenische Übersetzung aus dem Syrischen, Äthiopischen oder Arabischen geflossen sei. Als Beweis für diese Annahme führt er die eigentümlichen Umschreibungen an, die sich c. 29 von den dort genannten Gewürzen finden, und die er für arabische Termini zu halten geneigt ist. Ferner meint er, dass die zahlreichen Syriasmen zur Annahme eines syrischen Originales nötigten. Diese Begründung der Hypothese reicht jedenfalls nicht aus. Der erste Grund weist auf eine arabische, der zweite auf eine syrische Vorlage. Ist die erste Beobachtung stichhaltig, dann müsste der Syrer seinerseits aus dem Araber geflossen sein, da doch nach der zweiten die armenische Übersetzung zahlreiche Syriasmen zeigt, die verwischt sein müssten, wäre der Armenier aus dem Araber direct geflossen. Es empfiehlt sich daher, die erste Beobachtung etwas genauer zu prüfen. ? (Seite 3/4)