Beschreibung:

4°. XXI, 441(1) S., 2 Bll. (Inh.). Mit gest. Front., 67 Kupfertaf. (gest. v. Hofbauer, Rieder u.a.), 4 (dav. 2 gefalt., als je 2 gezählte) Karten (davon 3 gest., 1 lithogr.) u. zahlr. kleinen Textholzschn. sowie 1 Falttabelle (in Pag.). Blauer Leinenband der Zeit m. goldgepr. Titel u. Fileten am Rü., blindgepr. Deckelrahmen vorne u. hint. sowie umseit Sprengschnitt. Einbd. geringf. berieben, Ecken leicht bestoßen, Vorsätze etw. fingerfl. u. angestaubt, Front. m. Sign. v. alter Hd. (Bleistift), im Text fallweise finger- u. stockfl., insges. schönes u. breitrandiges Exemplar. Wurzbach III, 92; Lesky 155. Erste Ausgabe. - Bekanntes, seinerzeit wichtiges Lehrbuch für den Taubstummenunterricht, welches "selbst nach Amerika gelangte, und sich überall der wärmsten Aufnahme erfreute". Czech verschmolz darin die deutsche Artikulations- bzw. Lautmethode mit der in Frankreich bevorzugten Zeichensprache. Die schönen, fein gestochenen Tafeln mit je mehreren Darstellungen bilden eine Art ,Orbis pictus' für Taubstumme und zeigen Darstellungen aus der Naturgeschichte, Tiere u. Pflanzen, Berufe u. handwerkl. Tätigkeiten, Szenen des tägl. Lebens, 2 gefalt. Karten etc. - Franz Herrmann Czech (1788-1847), Priester des Piaristenordens, unterrichtete zunächst am Gymnasium in Nikolsburg, dann Philosophie an der Theresianischen Ritterakademie in Wien. 1818 wurde er zum Religionslehrer am Wiener Taubstummeninstitute ernannt, und bemühte sich - zusammen mit dem vielverdienten Director dieser Anstalt Michael Venus - um eine Verbesserung des Unterrrichtssystem für Taubstumme. 1845 kehrte er nach Nikolsburg zurück und gründete dort eine Taubstummenschule.