Beschreibung:

325 Seiten Gebundene Ausgabe

Bemerkung:

Sehr gutes, sauberes Exemplar, rechte untere Ecke bestoßen. Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). Das Menschenbild der Renaissance findet einen bedeutenden Niederschlag in Manettis Traktat De dignitate et excellentia hominis (Über die Würde und Erhabenheit des Menschen; 1452). Manetti präsentiert den Menschen hier als fast vollkommenes Wesen. Schon der menschliche Körper, den Manetti bis in die Einzelteile anatomisch korrekt beschreibt, wird ob seiner Funktionalität und perfekten Anordnung in höchsten Tönen gelobt. An der menschlichen Seele hebt Manetti vor allem die Intelligenz hervor, die ihn zu gewaltigen schöpferischen Kulturleistungen befähigt. So herrscht der Mensch nahezu wie ein Gott auf Erden über die ihm dienstbare Welt. Manetti wendet sich damit gegen die im Mittelalter verbreitete Überzeugung vom ?Elend des Menschen? (miseria hominis), wie sie etwa im von Lothar von Segni, des späteren Papstes Innozenz III., verbreiteten Traktat De miseria humanae conditionis (Vom Elend des menschlichen Daseins, Ende des 12. Jahrhunderts) zum Ausdruck kommt. Manettis Werk enthält viele für die beginnende Renaissance neuartige Ideen, wurde aber trotzdem kaum von anderen Autoren rezipiert. Als Quelle genutzt wurde es etwa in Pierre Boaistuaus Bref discours de l?excellence et dignité de l?homme, Anklänge finden sich auch in Fernán Perez de Olivas Diálogo de la dignidad del hombre.[1] Thematisch eng verwandt ist die ungleich berühmtere Abhandlung von Giovanni Pico della Mirandola mit dem Titel Über die Würde des Menschen. ISBN 9783519076049