Beschreibung:

120 Seiten. Mit sehr zahlreichen teils faks. u. teils ganzseitigen Abbildungen. Geprägter Original-Leinwand-Einband. (Gutes Exemplar Geringe Gebrauchsspuren. Ohne Schutzumschlag). 27x21 cm

Bemerkung:

* Die Versuchsstelle des Heeres Peenemünde (kurz: Heeresversuchsanstalt (HVA) Peenemünde, als solche HVP abgekürzt) war eine ab 1936 in Peenemünde-Ost errichtete Entwicklungs- und Versuchsstelle des Heeres, einer Teilstreitkraft der Wehrmacht. Unter dem Kommando von Walter Dornberger, seit Juli 1935 Chef der Raketenabteilung im Heereswaffenamt, und dem Technischen Leiter Wernher von Braun wurde in dem militärischen Sperrgebiet im Norden der Insel Usedom hauptsächlich die erste funktionsfähige Großrakete Aggregat 4 (A4, später in der NS-Propaganda ?Vergeltungswaffe V2? genannt) entwickelt und getestet. Mit ihrem ersten erfolgreichen Flug am 3. Oktober 1942 war die ballistische Rakete das erste von Menschen gebaute Objekt, das in den Grenzbereich zum Weltraum eindrang. Allgemein gilt Peenemünde daher als ?Wiege der Raumfahrt?. Die HVA Peenemünde (?Werk Ost?) wurde ab 1938 ergänzt von den Anlagen in Peenemünde-West (?Werk West?, später Versuchsstelle der Luftwaffe Karlshagen). Der Forschungsbereich wurde als Entwicklungswerk bezeichnet. Anfang 1942 wurde die HVP in Heeresanstalt Peenemünde (HAP) umbenannt, ab Mitte 1943 zur weiteren Tarnung in Heimat-Artillerie-Park 11 Karlshagen (HAP 11). Im Zuge der Umwandlung von HAP 11 in eine Privatfirma im Juli 1944 wurde das Entwicklungswerk in Elektromechanische Werke Karlshagen (EW) umbenannt und der Leitung von Generaldirektor Paul Storch, einem Vorstandsmitglied der Siemens & Halske AG, unterstellt, weiterhin mit Wernher von Braun als Technischem Direktor. Ab Juni 1943 befand sich auf dem Areal ein KZ-Außenlager.[5]:95 Die Produktion der A4-Rakete fand während der letzten beiden Jahre des Zweiten Weltkriegs im Mittelwerk in einer Stollenanlage im Kohnstein bei Niedersachswerfen mit dem angegliederten KZ Mittelbau-Dora statt.... In Peenemünde wurden zahlreiche technische Pionierleistungen vollbracht: Es wurde nicht nur die erste Großrakete gestartet, die in den Weltraum vorstoßen konnte, sondern es wurde auch die erste Anlage des industriellen Fernsehens zur Übertragung der Raketenstarts in den Kontrollbunker installiert. Allerdings wurde dieser technische Fortschritt im wahrsten Sinne des Wortes mit Blut bezahlt; allein die Errichtung und die anschließende Produktion der V2 im Mittelbau-Dora kostete rund 20.000 Häftlinge das Leben. Durch den militärischen Einsatz der V2 selbst kamen etwa 8000 überwiegend zivile Personen ums Leben. Oberster Bauleiter der Versuchsanstalt war zeitweilig der spätere Bundespräsident Heinrich Lübke. Zumindest ein Teil der 1400 auf Usedom lebenden Häftlinge ist direkt der ?Baugruppe Schlempp?, bei der Lübke angestellt war, zugewiesen worden. Lübke führte eigenständig ein Häftlingskommando und hat auch selbst Zwangsarbeiter bei der Leitung der Anstalt angefordert.[8] Den beteiligten Wissenschaftlern war der Einsatz von KZ-Häftlingen bekannt. Ein wichtiges Originaldokument dazu findet sich bei Till Bastian (siehe Lit., S. 222): Ein Technischer Direktor der HVA Peenemünde, Arthur Rudolph, später Direktor des Entwicklungsprogramms der Saturn V, äußert sich in einer Aktennotiz vom 16. April 1943 anlässlich einer Besichtigung des Häftlingseinsatzes bei den Heinkel-Werken in Oranienburg vom 12. April 1943 detailliert über die äußerst schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen der Zwangsarbeiter, darunter viele Ostarbeiter und Franzosen, selbstverständlich diesen Umständen zustimmend. (Quelle Wikipedia)