Beschreibung:

16 Seiten; Illustrationen (s/w); 20 cm; geheftet.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband etwas berieben. - S. 3. mit WIDMUNG und SIGNIERT von Tadeusz Michal Siara. - Vorwort von Armin Geus. - ILLUSTRATIONEN: Blindes Los; Ein Tag wie jeder andere; Paradiesapfel; Spiegel; Schweigen; Dämmerstunde. - Tadeusz Michal Siara (* 1941 in Kuczycka, Kreis Gosty?) ist ein polnischer Grafiker. Er studierte Grafik an der Akademie der Schönen Kunst in Krakau (Niederlassung in Katowice) und an der Rietveld Akademie in Amsterdam. Seit 1969 stellt er in Polen und im Ausland aus (ca. 40 individuelle Ausstellungen), nimmt an Sammelausstellungen in Polen und im Ausland und an zahlreichen internationalen Biennalen und Triennalen der Grafik teil. Er erhielt mehrere Preise und Ehrungen bei Grafikwettbewerben. Seine Werke befinden sich in Museen und Privatsammlungen im In- und Ausland. In seinen Werken stellt er die von Menschen geschaffene Realität dar, er wandelt das gemeine Bild in das metaphorische um, zeigt jedoch nie den physischen Menschen selbst. Er versucht den geschlossenen Kreislauf darzustellen, die Ursache des menschlichen Schaffens und die Wirkung des Geschaffenen auf den Menschen selbst, dabei beurteilt er dieses Wechselspiel nicht, sondern überlasst dies dem Betrachter. (wiki) // ... Die Erkenntnis von der relativen Bedingtheit aller Erscheinungen mußte in der darstellenden Kunst ebenso Folgen haben, wie der funktionale und komplementäre Charakter aller Verhältnisse. Diese so veränderte Erfahrung von Wirklichkeit, deren Anfänge bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurückreichen, bewältigt Form und Raum in Abhängigkeit von sehr unterschiedlichen exogenen Faktoren und Kräften: auf der einen Seite sind es Körperabdrücke, Hohlformen, Silhouetten, Bälge und Materialsammlungen zur Dokumentation von Spuren, während andererseits die auf Versachlichung, d. h. Gegenständlichkeit abzielenden Künstler den Raum als umweltliche Situation, gleichsam in seinen Verhältnissen thematisieren. Zu den letzteren gehört der polnische Graphiker T. M. Siara. Schicksal und Ausgeliefertsein, Zeugnisse der Realität des Geschehens in uns selbst, symbolisiert er mit Würfeln, die zu mehreren und in unterschiedlicher Größe eine radierte Platte entweder ganz ausfüllen können (Blindes Los; 1972 und Spiel I; 1975) oder zusammen mit anderen Utensilien Schauplätze kennzeichnen (Schlaflosigkeit; 1977), die offenbar kurz zuvor verlassen worden sind. Auf keiner der Radierungen T. M. Siaras sind jene Menschen in ihrer physischen Erscheinung präsent, die doch zumeist als Urheber und Titelfiguren der gezeigten Szenen fungieren. Mitunter melden sie sich in Botschaften (Brief an einen Freund; 1969 und Brief aus Stockholm; 1978) oder sie erzählen über bestimmte, ins Bild gesetzte Gegenstände wie Chronisten ihrer Erlebnisse (Spiegel; 1977), wobei sich die vergehende Zeit auch in ihrer Verfügbarkeit zu eigenem Tun und Handeln darstellt. Die Spuren menschlicher Aktivität versteht der Künstler nicht nur meisterhaft festzuhalten, wenn sie direkt in das alltägliche Leben führen (Ein Tag wie jeder andere; 1975 und Dämmerstunde; 1977), wo die fortdauernde Benutzung seriell gefertigten Gebrauchsgegenständen wie Tellern, Schüsseln, Schneidbrettern und Bestecken, den Dingen durch Verschleiß individuelle Züge verleiht, sondern auf der Grundlage dieser Wirklichkeit schafft er metaphorische Bilder einer durch und durch dem menschlichen Zugriff ausgelieferten Welt, die er verbraucht (Es war einmal ein Wald; 1972) und die er verwaltet (Ad Acta; 1974). (Armin Geus)