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----- Fotos v. Ingeborg Lüscher, Laura Salati, Gerald Minkoff, Rudolf Schuricht ------- Ingeborg Lüscher (* 22. Juni 1936 in Freiberg, Sachsen, als Ingeborg Löffler) ist eine deutsch-schweizerische Schauspielerin, Malerin, Fotografin, Konzept-, Video- und Installationskünstlerin. Sie lebt und arbeitet seit 1967 in Tegna im Kanton Tessin. Ab 1968 entstanden ihre ersten sogenannten Stummelbilder, Collagen aus unterschiedlichen Objekten, die mit Zigaretten besetzt sind. 1969 entdeckte sie den Einsiedler und Sonderling Armand Schulthess, der sein Haus und sein großes Waldgrundstück im Tessin in eine enzyklopädisch anmutende eigenwillige Sammlung des gesamten Wissens verwandelt hatte und dokumentierte dessen Werk. (Worum es hier in diesem Buch geht). 1972 nahm sie zum ersten Mal an der documenta in Kassel teil: In der Abteilung Individuelle Mythologien der documenta 5 wurde ihre Fotodokumentation über Schulthess ausgestellt. Damals begann die Lebensgemeinschaft mit dem Ausstellungsmacher Harald Szeemann, die bis zu dessen Tod im Jahre 2005 dauerte. 1973 erhielt sie ein Schweizer Stipendium, das ihr Reisen in die USA sowie nach Venezuela und Peru ermöglichte. 1982 lernte sie einen weiteren Sonderling kennen, den Obdachlosen Laurence Pfautz, dessen Leben sie in einem Buch dokumentierte. 1984 wurde sie zur Pataphysikerin ernannt. Im gleichen Jahr begann ihre malerische Auseinandersetzung mit den Materialien Schwefel und Asche als Malmaterial. 1986 reiste sie in die Solfatara bei Pozzuoli. Bei dieser Gelegenheit setzte sie Steine aus dem Maggiatal den Schwefeldämpfen aus, so dass sie gelb überzogen wurden ---------- Ab 1969 arbeitete Lüscher an einer Bilddokumentation über den Schweizer Einsiedler und Sonderling Armand Schulthess. Schulthess lebte in seinem 18.000 m² großen Kastanienwald im Onsernonetal im Tessin, in dem er sein eigenwilliges Projekt einer allumfassenden Sammlung des Wissens betrieb - eine Enzyklopädie im Walde. Lüscher notierte ihre Gespräche mit Schulthess und fotografierte ihn und seine unglaublich vielfältigen Objekte mit Wissensbrocken, die er auf Blechtäfelchen an Bäume genagelt und gehängt und an Latten montiert hatte. Schulthess' Lebenswerk wurde nach seinem Tod von seinen verständnislosen Erben in einer autodafé-Aktion von 3 Tagen vollständig vernichtet. Zu den wenigen Zeugnisse über dieses ungewöhnliche Leben zählt Lüschers Buch Dokumentation über A. S. - Der größte Vogel kann nicht fliegen.