Beschreibung:

XI, 474 S. ; 24 cm. Originalleinen.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - sehr guter Zustand - Einleitung -- Die Erforschung der Renaissance ist seit einem Jahrhundert eine bedeutende geisteswissenschaftliche Disziplin. Erst mit einiger Verspätung hat sich die klassische Philologie daran beteiligt. Das hat seine Ursache in unterschiedlichen Interessenschwerpunkten. Die Renaissance-Forschung wandte sich vor allem dem Wirken der Humanisten als solchem, ihren unterschiedlichen Ansätzen und den daraus resultierenden philologischen Fehden zu. Fast ausschließlich unter diesem Blickwinkel wurden die Suche der Humanisten nach Handschriften, ihre Kommentare und ihr Briefwechsel untersucht. -- Für die klassische Philologie ist dagegen der Beitrag der Wissenschaftler der Renaissance für die Überlieferung der antiken Autoren von großer Wichtigkeit. Der Austausch zwischen den Humanisten, die die alten Manuskripte besaßen, abschrieben und bearbeiteten, wird immer intensiver erforscht, die Handschriften-Provenienzen, die Beziehungen zwischen den Handschriftenfamilien und die Zurückführung der Lesarten auf bestimmte Manuskripte immer deutlicher herausgearbeitet. So ist die Arbeit der Humanisten an den Manuskripten ein Schwerpunkt der Renaissanceforschung geworden. -- Die philologische Tätigkeit Filippo Beroaldos des Älteren, eines der bedeutendsten Humanisten und Philologen des XV. Jahrhunderts stand bislang im Schatten seiner Zeitgenossen Angelo Poliziano und Giovanni Pico della Mirandola. Als Erster hat Beroaldos Tätigkeit als Kommentator der deutsche Forscher Konrad Krautter in seiner Schrift mit dem Titel ?Philologische Methode und humanistische Existenz: Filippo Beroaldo der Ältere und sein Kommentar zum ,Goldenen Esel' des Apuleius? (1971) dargestellt. Krautter zeigte zum ersten Mal die Bedeutung der humanistischen Kommentare, für die philologische Methode der modernen klassischen Philologie, die hier - sowohl in der textkritischen als auch in der historischkritischen Form - ihren Ursprung hatte. Er beschrieb auch das didaktische Engagement Beroaldos, der an einer der ältesten Universitäten Italiens gearbeitet und durch seine Vorlesungen und seinen Einsatz für Studenten aus fast allen Ländern Europas unvergleichlichen Ruhm erlangt hatte. ISBN 9783598777059