Beschreibung:

211 S. Originalbroschur.

Bemerkung:

Second-hand aber ein nahezu völlig neuwertiges Exemplar, keinerlei Gebrauchsspuren Die materiellen und symbolischen Momente der Historiographie sind in ihren operativen Zeitweisen zugleich die Bedingung und eine beharrliche Herausforderung des Begriffs der Geschichte. Während in dieser Untersuchung zunächst technische Prozesse in der historischen Zeit im Vordergrund der Analyse stehen, widmet sich der Kernteil Zeitoperationen, die quer zur historischen Zeit stehen. Obgleich dieser Ansatz keinen unmittelbaren Beitrag zur Ästhetik der Geschichtsschreibung darstellt, sondern vielmehr deren Möglichkeitsbedingungen analysiert, teilt er mit der Geschichtstheorie dennoch das gemeinsame Erkenntnisinteresse an Zeitvorgängen. Nicht die narrative Modellierung imaginärer Tiefenzeit wird in der vorliegenden Studie analysiert; diese Dimension bleibt der Geschichtsphilosophie vorbehalten. Gegenstand sind vielmehr Zeitverkettungen und Zeitsignale auf der tatsächlich sich vollziehenden Signifikantenebene, also die eigentliche historiographische Operation als der Ort symbolischer Zeitverarbeitung.Wie entsteht historische Information? Wie verschiebt sich der Blick auf die Technologien der Tradition, wenn er von der Geschichts- in die Medienwissenschaft wandelt? Es lohnt, sich für einen Moment von der Befangenheit im historischen Diskurs suspendieren und damit in Bereitschaft versetzen zu lassen, Signale aus der Vergangenheit mit anderen Sinnen zu empfangen. Wolfgang Ernst befasst sich mit den materiellen, technischen und symbolischen Operatoren der historischen Zeit und interpretiert deren Zeitweisen zugleich als Herausforderung des Begriffs der Geschichte selbst. Emphatische Zeitfiguren lösen sich bei genauem Hinsehen in diskrete Operationen auf; an die Stelle großer Geschichtsbilder tritt konkreter Symbol- und Signalvollzug, der an paradigmatischen, gelegentlich auch anekdotischen Szenarien anschaulich gemacht wird. ISBN 9783770554775