Beschreibung:

571 S. Gebunden mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Leicht vergilbt, Schutzumschlag minimal bestoßen, sonst sehr gutes Exemplar. - Die Kirchengeschichte der Neuzeit beginnt in den Stürmen der Reformation. Von der Katastrophe, die im 16. Jahrhundert über die katholische Kirche hereinbrach, wurde auch das Papsttum schwer betroffen. Und doch dauerte es lange Zeit, bis die Päpste sich aus den unseligen Traditionen des Renaissancepapsttums zu lösen vermochten. Erst unter Paul III. konnte unter vielen Mühseligkeiten das allzu lange hinausgeschobene allgemeine Konzil in Trient beginnen. Dieses Konzil wurde die wichtigste Tat der katholischen Selbstbesinnung, das starke Fundament, auf dem der neuzeitliche Katholizismus ruht. Auf dieser Grundlage übernahmen die großen Päpste der katholischen Reform und der beginnenden Gegenreformation ? Pius V., Gregor XIII., Sixtus V. ? die ihnen gebührende Führung im umfassenden Erneuerungswerk. Im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges förderten Paul V. und Gregor XV. nachdrücklich die Gegenreformation in Deutschland, während sich der kraftvolle, auf friedlichen Vergleich bedachte Urban VIII. doch zu sehr von Richelieu täuschen ließ. In der Epoche des fürstlichen Absolutismus und vollends im Jahrhundert der Aufklärung mußte ein innerlich gefestigtes Papsttum den fortschreitenden Rückgang seines politischen und innerkirchlidien Einflusses hinnehmen. Gleichzeitig wurde die Kirche durch die jansenistischen, galli- kanischen und febronianischen Wirren, durch die Gnaden- und Riten- Streitigkeiten schwer heimgesucht. Die Aufhebung des Jesuitenordens mit ihrer schmerzlichen Vorgeschichte und schließlich der fast vergebliche Bittgang Pius? VI. an den Wiener Kaiserhof offenbarten aller Welt die politische Ohnmacht der Päpste im 18. Jahrhundert, in dessen Mitte gleichwohl die kraftvolle Gestalt des gelehrten, umsichtigen Benedikt XIV. steht. ? Seppelt schildert in gewohnter Meisterschaft und Sachlichkeit den Weg des Papsttums von der Reformation bis zum Zusammenbruch der alten Ordnung in der Französischen Revolution. Sein Schüler, Georg Schwaiger, Privatdozent der Kirchengeschichte an der Universität München, hat den vorliegenden fünften Band, der 1936 zum erstenmal erschienen war, wie schon den vorhergehenden vierten Band (1957) sorgfältig überarbeitet und überall die neuesten Ergebnisse der Forschung berücksichtigt. Die reiche, um ein Vielfaches vermehrte Übersicht an Quellen und Literatur nennt neben den deutschsprachigen Werken auch die in französischer, italienischer, englischer und spanischer Sprache verfaßten Arbeiten in sorgfältiger Auswahl. Diese Übersicht wird dem wissenschaftlich interessierten Leser eine wertvolle Hilfe sein. Mit diesem Band liegt Seppelts Geschichte der Päpste für die Zeit von den Anfängen bis zur Französischen Revolution in neuer Bearbeitung vor. Sie ist die einzige wissenschaftliche Papstgeschichte, die wir heute über einen so großen Zeitraum in deutscher Sprache besitzen.