Beschreibung:

48 Seiten; zahlr. farb. Illustr.; 30,5 cm; fadengeh. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar. - Deutsch u. englisch. - Texte: Von der Zeichnung auf die Probe gestellt von Eric Darragon / Unerhörte Monologe von Hans-Werner Schmidt. - ... Anders gesagt, nimmt Markus Lüpertz' Zeichnung einen ganz eigenen Platz in einem Oeuvre ein, das sich in einer Folge von Entscheidungen bestimmt, ohne sich deshalb einer stilistischen oder inhaltlichen Deutung zu unterwerfen. Vielmehr scheint die Deutung von der Existenz des Werks auch da widerrufen, wo sie das nicht ausdrücklich tut. Das Irritierende und Überraschende dieses Malers, Bildhauers und Dichters lässt sich sehr gut in seiner Auffassung vom Grafischen und in seiner grafischen Praxis wiederfinden. Besonders deutlich tritt das 2015 im Katalog seiner Retrospektive im Museum für Moderne Kunst der Stadt Paris (MAM) zutage. Es genügte, sich an seinen Dithyrambus und an jene unerwarteten Blätter aus dem Jahr 1964 zu erinnern, die 2019 in München zu sehen waren und sich voller Begeisterung der Beziehung zwischen einer festen, abstrakten Form ohne offensichtliche Referenz und ihren unendlichen Variationen widmen, welche ihr Leben und Vielfalt verleihen. Es ist, als stünde man vor einem Herbarium, in dem sich eine unbekannte Pflanzenspezies befindet, die in einem rein zerebralen Zustand gepflückt worden ist, notabene begleitet von den irren Partituren der Monodie eines Plainchant, der zweifellos eher dithyrambisch als gregorianisch klingt. Über die Farbe tritt die Zeichnung in eine enge Verbindung mit dem Gemälde und ermöglicht eine Freiheit, die sich unaufhörlich aus dem Gemalten speist, um diesem zu antworten und es herauszufordern. So gewinnt eine Zeichnung Gestalt, die sich dem Abenteuer verschreibt und die Risiken eingeht, welche nur eine Zeichnung eingehen kann. Als die Zeit der Bildhauerei anbricht, drängt sich diese Dimension sogar noch stärker auf, denn die Zeichnung trifft in der Skulptur auf den eigentlichen Antrieb dazu, mit einem Gemälde alles aufs Spiel zu setzen, in Erwartung dessen, was ein poetischer Aufschwung freisetzen kann. ? (Eric Darragon) // Markus Lüpertz (* 25. April 1941 in Reichenberg) ist ein deutscher Maler, Grafiker und Bildhauer. Er zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlern der Gegenwart. Seine Bildgegenstände zeichnen sich durch suggestive Kraft und archaische Monumentalität aus. Lüpertz dringt darauf, den Darstellungsgegenstand mit einer archetypischen Aussage seines Daseins festzuhalten. Viele seiner Werke werden dem Neoexpressionismus zugeschrieben. Von 1988 bis 2009 war Lüpertz Rektor an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf. ... (wiki) ISBN 9781938809545