Beschreibung:

Über 7000 Seiten; ca. 50 Hefte (Lieferung 1 - 49) in 6 Leinen-Mappen.

Bemerkung:

Gute Exemplare / 6 BÄNDE; die Mappen stw. leicht lichtrandig. - Band I: A - Ernte / Band II: Erntefest - Hordjedef / Band III: Horhekenu - Megeb / Band IV: Megiddo - Pyramiden / Band V: Pyramidenbau - Steingefäße / Band VI: Stele - Zypresse. -- Es ist das Ziel des hier mit der ersten Lieferung erscheinenden Lexikons der Ägyptologie, Kultur und Geschichte des pharaonischen Ägypten auf breiter Basis darzustellen, dem Fachmann Hilfsmittel zur Orientierung und Anregung zu weiterer Forschung gebend, dem Nichtägyptologen ein zuverlässiges Informationsmittel bietend. Um diesem Ziel zu genügen, konnten wir uns nicht auf die Aufnahme von Königs- und Privatnamen und von spezifischen Realien beschränken. Das hätte im wesentlichen eine Zusammenfassung des bisherigen Wissensgutes bedeutet. Darüber hinaus beabsichtigten wir, die Eigenständigkeit der ägyptischen Kultur in ihrer Begrifflichkeit zu erfassen. Das nötigte dazu, Begriffe als Stichwörter zu formulieren, die so bisher in der wissenschaftlichen Literatur wenig oder gar nicht behandelt waren. Als Wörter standen hier einerseits Begriffe unseres Denkens zur Verfügung, die freilich in jedem Falle auf ihre Anwendbarkeit hin innerhalb der Artikel zu definieren sind, wie "Anthropozentrik", "Abstraktionsvermögen" u.a.m. Andere Wörter sind aus den Tatbeständen heraus formuliert worden, wie "Reden und Schweigen", "Darstellungswürdigkeit" u.a.m. Daß solche Artikel nicht einen Abschluß, sondern nur einen Beginn der Forschungsarbeiten bedeuten können, bedarf keiner Erläuterung. Andererseits wird man manche Wörter und Begriffe vermissen, die in dem unsere Kultur und Geschichtswelt betreffenden Begriffsinventar selbstverständlich erscheinen, wie "Staat", ..Eschatologie", "Adel", "Feudalismus". Sie schienen uns von der abendländischen Ge-schichtsbetrachtung her zu stark mit bestimmten Inhalten gefüllt zu sein. Dadurch wird ihre Anwendbarkeit auf das Altägyptische problematisch, sei es dadurch, daß man sie völlig neu definieren müßte, sei es dadurch, daß sie bei dem modernen Leser falsche Assoziationen erwecken. Daß bei einem ersten Versuch in dieser Richtung immer wieder Kompromisse gemacht werden mußten und Inkonsequenzen sich nicht vermeiden ließen, liegt in der Natur der Sache. Neben dem Ziel, soweit wie möglich eine angemessene Eigenbegrifflichkeit zu entwickeln, stand ja immer die Aufgabe, etwas praktisch Benutzbares zu schaffen. Ein anderes Problem stellte die zeitliche und räumliche Abgrenzung des Stoffes dar. Wenn auf der einen Seite die Vorgeschichte nicht übersehen werden durfte, konnte sie auf der anderen nicht so ausführlich behandelt werden, wie es ihr als Teil einer menschheits-geschichtlichen Epoche zukommt. Der Blickpunkt, unter dem sie behandelt werden kann, wäre etwa mit den Worten "spezifisch Vor-Ägyptisches in der Vorgeschichte des Niltals" zu umreißen. Ähnlich sind die Schwierigkeiten und eine mögliche Lösung bezüglich des nubischen Koloniallandes, das eben nur als solches behandelt werden kann, nicht aber als eigenständiger Geschichtsraum und Gegenstand einer im Entstehen begriffenen eigenen Wissenschaft. Wenn auch Namen Vorderasiatischer Länder, Herrscher und Völker auftauchen, so sind diese nur soweit behandelt, als sie für die ägyptische Geschichte Bedeutung hatten; ihre vollwertige Darstellung finden sie im "Reallexikon für Assyriologie" (Berlin und Leipzig 1918ff.). Grundsätzlich ausgeklammert ist das hellenistische und christliche Ägypten, sowie das Nachleben der altägyptischen Kultur. Wenn trotzdem Namen aus diesen Bereichen aufgenommen wurden, wie etwa die ptolemäischen Könige und römischen Kaiser und Ortsnamen wie "Alexandria" oder "Pelusium", so wird hier nur ihre Ägypten betreffende Bedeutung besprochen. ... (Vorwort Helck / Otto in Band I, Lieferung 1, 1972).