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Zus. 1.858 Ss., 6 Bll. 8°. Naturfarb. Ln. mit blau-gold geprägt. Rücken- u. Deckeltitel, Kopfgoldschnitt u. Umschl. sowie illustr. Kt. mit Rücken- u. Deckeltitel (Beibuch).
Bemerkung:
"Als eine der größten Übersetzungsleistungen in der Geschichte der deutschen Nachkriegsliteratur steht Erich Frieds (1921-1988) Übertragung der Stücke Shakespeares heute ebenbürtig neben ihrem großen Vorläufer, den Übersetzungen von Schlegel/Tieck, die sie in der Anzahl der Stücke um drei übertrifft. Das entscheidende Verdienst der Übersetzung Erich Frieds ist die Objektivität, mit der der österreichische Jude und deutsche Dichter sein Exil England wieder zur sprachlichen Heimat Shakespeares, den Dramatiker wieder zum elisabethanischen Zeitgenossen gemacht hat; sie bewahrt mit gleicher Sorgfalt Shakespeares hohe Kunst des Vulgären, seine Lust an den obszönen Ornamenten der Alltagssprache seiner Zeit, seine politische Präzision in den großen Historien und Tragödien und die Poesie dieses völlig unsentimentalen und darin gerade nicht besonders deutschen Dichters. Und Fried verhilft dem Theatermann Shakespeare zu seinem Recht: Die Übersetzungen entstanden stets in der korrigierenden Begleitung von Bühnen- und Rezitationsproben, deren Eindruck dann entscheidend für die Endfassung wurde." (Verlag). Lizenzausgabe der erstmals 1989 im Verlag von Klaus Wagenbach erschienenen Gesamtausgabe. Der vom Herausgeber, dem Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Friedmar Apel (1948-2018) zusammengestellte Begleitband enthält neben einer Chronologie der Stücke und der Biographie ihres Autors einen Essay von Peter Demetz zu den besonderen Leistungen dieser Shakespeare-Übertragung, einen Aufsatz von Friedmar Apel über Erich Fried und die Übersetzungesgeschichte des deutschen Shakespeare sowie alle Äußerungen von Erich Fried selbst zum Problem der Übertragung von Shakespeares Dramen.