Beschreibung:

280 S., gebundene Ausgabe.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). Einband etwas berieben. - Unter ,Humanität' verstehe ich in einem weiten und vom heute üblichen Gebrauch abweichenden Sinne alles, was nach Auffassung der antiken Autoren den Menschen zum Menschen macht1. Einbeschlossen ist darin der Begriff ,Menschenbild', und zwar sowohl mit der empirischen Bedeutung ,Grund-befund des Menschseins' als auch in dem wichtigeren normativen Sinne Idealform des Menschen'. ,Humanität' ist die Summe der Wesenszüge, die für den prägnanten Gebrauch des Begriffes ,Mensch' die unerläßlichen Voraussetzungen bilden. Sie umfaßt den bisweilen in diesem Buch mit ,Anthropologie' bezeichneten statistisch-definitorischen, äußerlichen Grundbefund des Menschseins sowie im Bereich menschlicher Selbstreflexion und auch auf der Ebene historisch faßbarer, praktischer Selbstverwirklichung die idealtypische Vollendung. Seltener wird ,Humanität' auch ? wie sonst üblich ? als Synonym für ,Menschlichkeit' und als mögliche Wiedergabe eines lateinischen Joumanitas' verwandt. Die weite Definition von ,Humanität' geschieht in der Absicht, einen Gesamtbegriff zu gewinnen, in den sich alle einzelnen Begriffe des Wortfeldes homo' einordnen lassen, soweit sie prägnant gebraucht werden. In diesem Verständnis ist ,Humanität' nicht mehr nur identisch mit ,humanitas', sondern umfaßt darüberhinaus auch die Begriffe homo' und ,humanus'; mehr noch: ,Humanität' wird so wieder zu einem Begriff, der sich mehr aus den Sachverhalten bestimmt als nach dem Vorkommen von einzelnen Wörtern. Dies läßt sich auf eine knappe Formel bringen: Der Sachverhalt von ,Humanität' ist letztlich an keine Begriffe gebunden2. Die Begriffe Joomo', Joumanus', Jmmanitas' besagen in ihrer vollen Bedeutung immer ,Humanität', aber ,Humanität' ihrerseits besagt weit mehr als jene Begriffe. - I. Einführung. A. Definitionen. B. Forschung. C. Neuer Ansatz. D. Vorbemerkungen. II. Humanität bei Vitruv und Ovid. A. Die Ingenieurkunst des Vitruvius Pollio. 1. Anthropologie 2. Zivilisation. B. Zum Spätwerk des Ovid. III. Die Astrologie des Manilius. A. Germanicus und Manilius. B. Interpretationen zu Manilius. 1. Man. Astr. 11,99-149. 2. Man. Astr. IV,866-935. IV. Historiographie unter dem Einfluß der Rhetorik. A. Velleius Paterculus. 1. Charakteristik 2. Schemata. a. Marius. b. Sulla. c. Pompeius. d. Cato. e. Cicero. 3. Das Caesar-Porträt. 4. Das Tiberius-Porträt. B. Valerius Maximus 1. Vorbetrachtung. 2. Verwendung von 'clementia' und 'humanitas* außerhalb von V,l 3. Das Kapitel V,l. 4. Schlußbetrachtung. V. Die Popularisierung einer griechischen Humanität bei Phaedrus. A. Programm und Haltung des Fabeldichters. B. Bemerkungen zur Humanität verschiedener Fabeln. VI. Das neue, universale Denken des Seneca. A. L. Annaeus Seneca. B. Die humanitas des Einzelnen. 1. Grundbedingungen des Menschseins. 2. Die Würde des Menschen. 3. Das nichterreichte hominem esse 4. Bildung und Selbstvollendung zum Sapiens. C. Die humanitas in ihrer sozialen Funktion. 1. Das Verhältnis zum Mitmenschen. a. comitas ? faciütas. b. mollitudo ? duritia. c. ira ? feritas. d. liberalitas ? beneficentia. e. clementia ? misericordia. f. crudelitas ? monstrositas. 2. Gesellschaft und Welt. VII. Petron und die Dekadenz. A. Petronius Arbiter. B. Der Begriff 'homo'. 1. 'homo' in einfacher oder verächtlicher Bedeutung 2. 'homo* in prägnantem Gebrauch. C. humanitas.. 1. Hinfälligkeit des Menschen. 2. Witz, Freundlichkeit, Güte, Charme, Lauterkeit 3. Bildung 4. Menschlichkeit und Unmenschlichkeit. VIII. Der Dualismus Lucans. A. Zur Person des Dichters. B. homo ? non homo. 1. homo ? deus. 2. homo ? fera, monstrum. 3. Magie und Hexenkunst der Erictho. 4. civis Romanus ? barbarus. 5. unus ? volgus. C. Der Bürgerkrieg als Weltkrieg. 1. Freiheit oder Sklaverei der Menschheit. 2. Die Weltparteiungen von Gut und Böse 3. Der Sieg der Stoa. (u.a.).