Beschreibung:

52 S. ; gr. 8 Broschiert.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - altersgemäß tadelloser Zustand - -- Einleitung: Das Problem. -- Die Gesetzgebungen des Zaleukos und Charondas bilden ein umstrittenes, heute noch in wesentlichen Punkten ungelöstes Problem. Wie verwickelt der ganze Fragenkomplex ist, tritt schon durch die Tatsache so recht in die Erscheinung, daß bereits im Altertum die mannigfachsten, - dabei zum Teil einander widersprechende - Nachrichten über die Persönlichkeit, die Zeit und das Werk der beiden Gesetzgeber kursierten. Gleichfalls schon im Altertum sind Zweifel an der Geschichtlichkeit wenigstens des Zaleukos laut geworden. Der Sizilianer Timaios hat die Geschichtlichkeit des lokrischen Gesetzgebers in Abrede gestellt. Auch in die Chronologie kam, nachdem einmal die konventionelle Fabel über die beiden Männer ausgebildet war, im Laufe der Zeit eine verwirrende Unsicherheit und heillose Zerfahrenheit. Während die einen die Gesetzgebung des Zaleukos im 7. Jahrhundert ansetzen, macht ihn eine spätere Überlieferung zu einem Schüler des Pythagoras. In einer Version erscheint er als Schüler des Charondas. Man vertauschte die Lebenszeit des einen mit der des anderen. Noch nicht genug des Wirrwars: Auch über die Örtlichkeit ihres Wirkens widersprechen sich die Nachrichten. So versetzt Diodor Charondas von Sizilien nach Thurioi. Das ist natürlich ein Irrtum, aber richtig ist, daß seine Gesetze im neugegründeten Thurioi Aufnahme gefunden haben, freilich in einer neuen Redaktion. Und gerade diese Änderungen, die sich wiederholt haben mögen, brachten in die Überlieferung neue Irrungen und Wirrungen. -- Damit kommen wir zu den Gesetzen selbst. Sie waren im allgemeinen mehr berühmt als bekannt.