Beschreibung:

XIII, 705 S. ; 230 mm x 155 mm, 1201 g Privatbindung Halbleinen.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - braunfleckig, ansonsten altersgemäß tadelloser Zustand - Alle Geschichte zerfällt in die Kenntniß der Zustände und die der Ereignisse; beide sind in der Abstraktion zweckmäßig getrennt, wenn sie auch im Concreten nie gesondert erscheinen können. Eine Geschichte die sich gar nicht auf die Entwicklung der Zustände einläßt, sie als durchaus bekannt voraussetzt, ist kaum denkbar, nur wenn man ausschließlich für Gleichzeitige schreiben sollte: jedoch herrscht nach der Individualität der Historiker die eine oder die andere Seite mehr vor. Livius hat fast nur die Geschichte der Ereignisse: Frühere beschäftigten sich gern mit der Darstellung der Zustände, je älter der Geschichtschreiber ist um so mehr. Der größte aller Geschichtschreiber, Thukydides, verweilt wo er Veranlassung hat bei der Darstellung der Zustände, bei der Beschreibung der Völker. In den ältesten Zeiten ist Ethnographie und Chorographie immer das Hauptsächlichste gewesen, hernach ist dieß immer weniger der Fall. Beide dürfen aber nicht getrennt werden; ohne alle Bekanntschaft mit dem Zustande dessen woran die Ereignisse vorgehen ist die Beschäftigung mit der Geschichte durchaus verloren, aber die bloße Kenntniß des Landes ist nicht ausreichend, die Eigenthümlichkeit der Völker, seine Producte u. s. w. müssen auch hinlänglich klar werden, ohne sie ist die Geschichte nur ein todtes Wesen. ISBN 9783111204291