Beschreibung:

221 Seiten; 18,5 cm. klammergeh. Halbleinenband.

Bemerkung:

Gutes Ex.; nachgebundener Halbleinenband; Besitzvermerk Dr. Heilmann im Vorsatz; geringe Bleistift-Anstreichungen; Schnitt leicht fleckig; Klammerheftung rostig. - Jack Bilbo (eigentlich Hugo Cyrill Kulp Baruch; * 13. April 1907 in Berlin; ? 19. Dezember 1967 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller, Maler, Zeichner, Galerist, Gelegenheitsarbeiter, Schiffsjunge, Kapitän, Abenteurer, Lebenskünstler und Bohemien. ... Er war 1930 Mitbegründer des Kampfbundes gegen den Faschismus und wurde von den Nationalsozialisten als Antifaschist und Jude verfolgt. 1933 gelang ihm, nach Haft und Folterung, die Flucht über Frankreich (1935 Mitarbeit an der Pariser Zeitschrift Voilà) ins spanische Exil, zunächst nach Mallorca, wo er in Cala Rajada die Bar Wikiki betrieb. Später lebte er in Barcelona, wo er die "SOS-Bar" eröffnete. Er beteiligte sich auf Seiten der Anarchisten am Spanischen Bürgerkrieg. Nachdem dieser mit einer Niederlage der republikanischen Kräfte endete, gelang Bilbo die Flucht nach London. Hier hielt er sich von 1936 bis 1949 auf und begann eine Karriere als Maler (zuerst naive Zeichnungen und Gemälde), verlegte autobiografische, humoristische Texte mit eigenen Illustrationen und verfasste Kunstbücher zur französischen Malerei und Plastik. Bilbo wurde am 28. Mai 1938 aus Deutschland ausgebürgert (Liste 48, Nr. 2). Dennoch wurde er zu Beginn des Zweiten Weltkriegs für einige Monate interniert, unter anderem auf der Isle of Man. Dort wird er vom Lagerkommandanten nach einer Auseinandersetzung um seine Identität schließlich zum Pionier ernannt und frei gelassen. Nach der Entlassung eröffnete er im Oktober 1941, mitten im Krieg, zusammen mit seiner Frau die Modern Art Gallery in der Baker Street. Diese wurde schnell zu einem bekannten Treffpunkt für Ausstellungen, Diskussionen und Lesungen, zu deren engerem Kreis bald Kurt Schwitters, Hein Heckroth und Jankel Adler gehörten. Neben einer Ausstellung, die allein Kunstwerke aus Müll darstellte, veranstaltete die Modern Art Gallery die erste Ausstellung nur für Künstlerinnen. Als die Räumlichkeiten zu eng wurden, bezog sie neue Räume in der Charles III Street. Nach dem Krieg zog Bilbo nach Weybridge und eröffnete dort wiederum eine Galerie. Seit 1949 bereiste er Frankreich (dort auch Tätigkeit als Gastwirt) und fasste in den 1950er-Jahren den Entschluss, zusammen mit seiner Frau wieder zurück nach Berlin, in seine Geburtsstadt, zu ziehen. Dort war er in Berlin-Charlottenburg am Olivaer Platz als Kneipier tätig ("Käpt'n Bilbos Hafenspelunke") und weithin bekannt als großer Fabulierer und Geschichtenerzähler. In den 1960er Jahren betrieb er in der Schöneberger Meraner Straße einen Kuriositätenladen. ? (wiki)