Beschreibung:

XXXII, 266 S. : 1 Titelbild ; 8. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT).- altersgemäß sehr guter Zustand - Alexis de Tocqueville war ebenso wie sein um dreizehn Jahre jüngerer Zeitgenosse Karl Marx von dem Bewußtsein beherrscht, daß er in einer Zeit der Umwälzungen aller Prinzipien und Bedingungen lebte, die bis dahin für die Ordnung in der menschlichen Gesellschaft maßgebend waren. -- Die Gesellschaft der Gleichen, in der der Verschiedenheit von Bildung, Besitz und Herkommen, von Lebensführung, Gesinnung und Erziehung keinerlei die Gesellschaft gliedernde und ordnende Bedeutung mehr zukommen würde, sah Tocqueville am Horizont seiner Zeit heraufkommen. Sie bedeutete für ihn eine terra incognita, eine Daseinsbedingung des Menschen, für die es kein Beispiel in der bisherigen Geschichte gab. -- So wurde Tocqueville von der Aufgabe ergriffen, die Kräfte zu messen und die Lebensbedingungen zu erforschen, unter die das menschliche Dasein in einer solchen Gesellschaft der »égalité des conditions« gestellt sein würde. -- In all seinen politischen Aussagen und Prognosen, bei denen er eine erstaunliche Treffsicherheit bewies, war Tocqueville ständig bemüht, nicht über das hinauszugehen, was die Analyse der nachweisbaren Kräfte und der aus der Vergangenheit in die Gegenwart und über sie hinaus verfolgbaren Tendenzen evident machte.