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454 S. ; 23 cm. Originalleinen mit Schutzumschlag.
Bemerkung:
Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - altersgemäß sehr guter Zustand - Der deutsche Liberalismus, der nach 1945 eine erstaunliche Wiedergeburt erlebte, ist, so scheint es, in eine schwere Krise geraten. Die Partei, die für sich in Anspruch nimmt, die Erbin der liberalen Bewegung des 19. Jahrhunderts zu sein, droht unter ihren inneren Spannungen zu zerbrechen und ihre Basis in der Bevölkerung zu verlieren. Aber nur wenige Politiker, Historiker, Journalisten dürften sich bewußt machen, daß auch diese Spannungen eine Erbschaft des 19. Jahrhunderts sind, jener Epoche, an deren Ende der Liberalismus in Deutschland als politische Macht an seinem Tiefpunkt angelangt war. Das verleiht dem Buch von James Sheehan eine besondere Aktualität. -- Das Buch ist das Ergebnis jahrelang betriebener Studien eines Autors, der zu den besten Kennern der modernen deutschen Geschichte in Amerika zählt. «Mit den Richtungen und Fragestellungen der deutschen Geschichtswissenschaft aufs engste vertraut, hat er sich gleichzeitig die natürliche Distanz desjenigen bewahrt, der die Dinge von außen sieht und für ein Publikum schreibt, das zunächst einmal ins Bild gesetzt sein will und an Methodendiskussionen und Auseinandersetzungen von Insidern und Spezialisten erst in zweiter Linie interessiert ist.» (Lothar Gall) -- In sechs großen Kapiteln stellt der Autor die etwa anderthalb Jahrhunderte umfassende Geschichte des deutschen Liberalismus dar: von seinen Anfängen im ausgehenden 18. Jahrhundert über die Revolution von 1848 bis hin zu seinem Niedergang in der Bismarck-Ära und in der Zeit der endgültigen Herausbildung der modernen Industriegesellschaft. Dabei richtet Sheehan sein Augenmerk auf die zentralen Fragen, die sich dem deutschen Liberalismus stellten, und auf die Antworten, die seine verschiedenen Gruppierungen darauf gaben: die Frage nach dem Verhältnis von Staatsmacht und politischer Selbstbestimmung der Bürger; die Frage nach dem Ausgleich von Wirtschaftsliberalismus und Sozialpolitik; die Frage nach der Beziehung zwischen liberalen Ideen und konkreten politischen Parteiorganisationen - um nur einige zu nennen. -- Während insbesondere die Sozialdemokratie und die Arbeiterbewegung längst ihre Historiker gefunden haben, fehlte es bisher an einer bedeutenden Darstellung des deutschen Liberalismus. James J. Sheehan bietet sie in seinem Buch. Und indem er - auf sehr überzeugende Weise - den Liberalismus als eine im weiten Sinne bürgerliche Bewegung beschreibt, liefert er zugleich einen wichtigen Beitrag zur Darstellung der Geschichte des deutschen Bürgertums zwischen der Französischen Revolution und dem Ersten Weltkrieg. ISBN 9783406096532