Beschreibung:

390 S. Paperback.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - leicht berieben, minimale Randläsuren, Kopfschnitt verschmutzt, Bleistiftanmerkung auf Vorsatz, sonst sehr gut und innen sauber. - Die vorliegende Arbeit rekonstruiert zum ersten Mal die Bildungstheorie und pädagogische Praxis von Franz Rosenzweig und stellt sie im Kontext der pädagogischen, philosophischen, jüdischen und christlichen Grundsatzdiskussionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts abwägend dar. Rosenzweig, dem Wortführer des zwischen Liberalismus und Orthodoxie angesiedelten »konservativen« Judentums, ging es um die Selbstbehauptung bewußten Judeseins in einer modernen aufgeklärten Welt. Sein Bildungsansatz wird einerseits aus der Tradition des jüdischen Lernens und andererseits aus der Auseinandersetzung mit Dialogpartnern wie Eugen Rosen- stock-Huessy, Hans und Rudolf Ehrenberg, Victor von Weizsäcker, Martin Buber u.a. verstanden. Einen breiten Raum nimmt die Darstellung des 1920 von Rosenzweig gegründeten »Freien Jüdischen Lehrhauses« in Frankfurt ein, in dem das Dialogische des Lernens in einer Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden fruchtbar wurde. / INHALTSVERZEICHNIS Vorwort Inhaltsverzeichnis Einleitung 1. LEBEN UND WERK FRANZ ROSENZWEIGS 1.1. Der Familienhintergrund 1.1.1. Der Vater 1.1.2. Die Mutter 1.1.3. Adam Rosenzweig und die jüdische Welt 1.1.4. Die Vorfahren und deren Haltung zur jüdischen Tradition 1.2. Die Ausbildungszeit 1.2.1. Die Schulzeit 1.2.2. Die Studienjahre 1.3. Das Gespräch mit den Freunden und Rosenzweigs "Umkehr" zum Judentum 1.4. Die Verbindung zu Hermann Cohen 1.5. Der jüdisch-christliche Dialog mit Eugen Rosenstock 1.6. Der "Stern der Erlösung" 1.7. Das "Freie Jüdische Lehrhaus" 1.8. Franz Rosenzweig in seiner Krankheit 2. PÄDAGOGISCHE SCHRIFTEN FRANZ ROSENZWEIGS: DIE SCHULPROGRAMME 2.1. "Volksschule und ReichsschuJe" 2.1.1. Der biographische Ort 2.1.2. Die politische Dimension 2.1.3. Zusammenfassung der Inhalte von "Volksschule und Reichsschule" 2.1.3.1. Sprachenkunde 2.1.3.2. Naturkunde 2.1.3.3. Geschichtskunde 2.1.3.4. Die Schüler und der Lehrer 2.1.4. Kurzer Abriß der zeitgenössischen Reformpädagogik 2.1.5. Übereinstimmende Aspekte zwischen der reformpädagogischen und Rosenzweigs Kulturkritik 2.1.6. Die Schulkritik Rosenzweigs und der Reformpädagogik und der Entwurf einer neuen Schule 2A.1. "Volksschule und Reichsschule": Übereinstimmungen mit reformpädagogischen Strömungen 2.1.7. 1. Leben 2.1.7. 2. Technik 2.1.7. 3. Lernen durch Anschauung und Erfahrung 2.1.7.4 . Selbsttätigkeit 2.1.7.5 . Interdisziplinärer Ansatz 2.1.7.6 . Die Figur des Lehrers 2.1.8. Fehlende reformpädagogische Aspekte bei Rosenzweig 2.1.9. "Volksschule und Reichsschule" als Teil der Einheitsschulbewegung? 2.1.10. Der Bildungsbegriff von Humboldts und Rosenzweigs 2.1.11. Parallelen zu Gustav Wynekens Bildungsbegriff 2.1.12. Die Verbindung von "Volksschule und Reichsschule" mit dem "neuen Denken" 2.1.13. Zusammenfassung und kritische Erörterung 2.2. "ZEIT ISTS" 2.2.1. Entstehung und Veröffentlichung 2.2.2. Zusammenfassung der Inhalte von "Zeit ists? 2.2.3. Exkurs: Die jüdische Tradition des Lernens 1 2.2.4. Übereinstimmende Aspekte von "Zeit ists? mit dem 1 traditionellen jüdischen Lernen 2.2.5. Exkurs: Zur Problematik von Emanzipation und 1 Assimilation des deutschen Judentums 2.2.6. Die Lage der jüdischen Bevölkerung im Kaiserreich 1 2.2.6.1. Die Erfahrung von Antisemitismus im Kaiserreich 2.2.6.2. Reaktion auf den Antisemitismus 2.2.6.3. Der "Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens" 2.2.6.4. Die zionistische Vereinigung 2.2.6.5. Die Bedeutung des 1. Weltkriegs für das deutsche Judentum 2.2.7. Die politische Dimension von "Zeit ists" 2.2.8. Bildungspolitische Aspekte von "Zeit ists" 2.2.8.1. Der historische Stand des jüdischen Religionsunterrichts 2.2.8.2. Die historische Lage der Rabbiner und jüdischen Lehrer 2.2.9. Die Rezeption von "Zeit ists? 2.2.10. "Zeit ists" als Teil einer jüdischen Bildungsbewegung: 2.2.10.1. Die Wiederbelebung der jüdischen Wissenschaft 2.2.10.2. Der Wunsch nach friedlicher Zusammenarbeit der politischen und religiösen Richtungen innerhalb des Judentums 2.2.10.3. Die Frage der jüdischen Schule 2.2.10.4. Die Rolle der jüdischen Jugendbewegung 2.2.10.5. Die Besonderheit von jüdischen Kindern und Jugendlichen 2.2.10.6. Anforderungen an den jüdischen Lehrer 2.2.10.7. Die Bedeutung des Hebräischen 2.2.11. Rosenzweigs Konzept im Vergleich mit Samson Raphael Hirschs, Leo Baecks und Hermann Cohens Auffassungen 2.2.11.1. Der neoorthodoxe Ansatz Samson Raphael Hirschs 2.2.11.2. Die Aufgabe des jüdischen Religionsunterrichts bei Leo Baeck 2.2.11.3 Hermann Cohens pädagogische Vorstellungen 2.2.12. H istorische Wirkungen von "Zeit ists": Die "Akademie für die Wissenschaft des Judentums? 2.2.13. Zusammenfassung und kritische Erörterung 2.2.13.1. Übereinstimmungen zwischen "Volksschule und Reichsschule" und "Zeit ists? 2.2.13.2. Die innere Verwandtschaft der jüdischen Lerntradition mit dem Bildungsbegriff von Humboldts 2.2.13.3. Die Verbindung von "Zeit ists? mit dem "neuen Denken? 2.2.13.4. "Zeit ists" als Antwort auf die historische Situation des deutschen Judentums 3. PHILOSOPHISCHE SCHRIFTEN FRANZ ROSENZWEIGS: DAS "NEUE DENKEN" 3.1. Überblick über die Rezeption des "Stern der Erlösung" 3.2. Das "Neue Denken" und seine Verbindungen zur Pädagogik 3.3. Das Getrenntsein als Voraussetzung von Beziehung 3.4. Die Einzigartigkeit des Individuums - Abgrenzung zum Idealismus 3.5. Der Mensch vor der Offenbarung 3.6. Glauben und Wissen 3.7. Das Wunder der Offenbarung - Konstruktion und Etappen des Dialogs 3.8. Die Bedeutung der Sprache 3.9. Der Eigenname als Zeichen der Identität 3.10. "Sprachdenken" 3.11. Der gesunde Menschenverstand 3.12. Zur Unterschiedlichkeit des Dialogischen bei Franz Rosenzweig und Martin Buber - Auswirkungen für die Pädagogik 3.13. Rosenzweigs Übersetzen als "Sprachdenken? 3.14. Der Dialog zwischen Autor und Leser 3.15. Liebe als zentrale Kategorie in der Offenbarung und Erlösung 3.16. Mensch und Welt in der Erlösung 3.17. Abschied von einem kausal determinierenden Denken 3.18. Judentum und Christentum- die beiden Offenbarungsgemeinschaften 3.19 Das Judentum - "Das Feuer oder das ewige Leben" 3.20. Rosenzweigs Verhältnis zu Zionismus und Liberalismus 3.21. Das Christentum - "Die Strahlen oder der ewige Weg" 3.22. Der "Stern? oder die ewige Wahrheit 3.23. Erfahrung und Wahrheit 3.24. Bewährung der Wahrheit im Leben 4. FRANZ ROSENZWEIGS SCHRIFTEN ZUR JÜDISCHEN ERWACHSENENBILDUNG 4.1. Der biographische Ort von "Bildung und kein Ende" 4.2. Exkurs: Die Lage des Judentums in der Weimarer Republik 4.3. Rosenzweigs Äußerungen zur jüdischen Erwachsenenbildung 4.3.1. Das zweite jüdische Sendschreiben: "Bildung und kein Ende" 4.3.2. Die Eröffnungsrede des "Freien Jüdischen Lehrhauses": "Neues Lernen" 4.3.3. Der Aufsatz "Das Freie Jüdische Lehrhaus" 4.3.4. Das dritte jüdische Sendschreiben: "Die Bauleute" 4.4. Erörternde Zusammenfassung des "neuen Lernens" 4.5. Die "Neue Richtung" in der deutschen Volksbildungsbewegung 4.5.1. Die Arbeitsgemeinschaft in der "Neuen Richtung" 4.5.2. Die neuen Inhalte 4.5.3. Rosenzweigs "neues Lernen" und die "Neue Richtung" der deutschen Volksbildungsbewegung 4.5.4. Der Patmoskreis als "kritisches Gewissen" der Weimarer freien Volksbildung 4.5.5. Die Zeitschrift "Die Kreatur" 4.6. Eugen Rosenstock-Huessy als Erwachsenenbildner 4.7. Übereinstimmungen zwischen Rosenzweigs "Bildung und kein Ende?, Rosenstocks "Dreigestirn der Bildung" und Rudolf Ehrenbergs "Entbildung" 4.8. Rosenstocks und Rosenzweigs andragogisches Konzept im Vergleich 4.8.1. Die Herstellung von Gemeinschaft 4.8.2. Die Abgrenzung gegen den akademischen Lehrbetrieb ohne Abwertung von Rationalität und Wissenschaft 4.8.3. Der gewünschte Handlungsbezug 4.8.4. Die Arbeitsgemeinschaft 4.8.5. Die Dozentengemeinschaft 4.8.6. Die Bedeutung der Sprache 4.8.7. Zusammenfassung der unterschiedlichen Aspekte beider andragogischen Bildungskonzepte 5. DIE VERWIRKLICHUNG VON ROSENZWEIGS BILDUNGSKONZEPTION: DAS "FREIE JÜDISCHE LEHRHAUS" IN FRANKFURT 5.1. Die Entstehung 5.1.1. Die Finanzierung 5.1.2. Der Ort 5.1.3. Der Name 5.1.4. Zeitliche Organisation 5.2. Übereinstimmungen und Unterschiede zwischen traditionellem und "neuem" jüdischem "Lernen? 5.2.1. Die Inhalte des Lernens 5.2.2. Die Lehrer 5.2.3. Die Bedeutung der "Umkehr" 5.2.4. Die Teilnehmer 5.2.5. Der neue Ton 5.3. Die Dozenten des "Freien Jüdischen Lehrhauses" 5.3.1. Nehemia Anton Nobel 5.3.2. Erich Fromm 5.3.3. Gershom Scholem 5.3.4. Salman Rabinkow 5.3.5 Siegfried Kracauer 5.3.6. Ernst Simon 5.3.7. Richard Koch 5.3.8. Eduard Strauß 5.3.9. Franz Rosenzweig 5.3.10. Martin Buber 5.3.11. Exkurs: Kurzb iograph ie Martin Bubers 5.3.12. Gastdozenten 5.3.13. Die Begegnung von Juden und Christen im Lehrhaus 5.4. "Das Freie Jüdische Lehrhaus" nach Rosenzweigs Abschied als Leiter 5.4.1. Rosenzweigs Nachfolger Rudolf Hallo 5.4.2. Der Viererrat - Konflikte bei der Leitung 5.4.3. Das Ende des "Freien Jüdischen Lehrhauses" in Frankfurt 5.4.4. Schattenseiten des "Freien Jüdischen Lehrhauses" 5.4.5. Bilanz des "Freien Jüdischen Lehrhauses" 5.5. Andere "Jüdische Lehrhäuser? 5.6. Die Eröffnung des "Jüdischen Lehrhauses" 1933 durch Martin Buber 5.7. "Jüdische Lehrhäuser" nach 1945 5.7.1. Die Lehrhausbewegung in Holland 5.7.2. Die Lehrhausbewegung in den USA 5.7.3. Das neue Frankfurter Lehrhaus 5.7.4. Zusammenfassung der Lehrhausentwicklung nach 1945 5 8. Zusammenfassung: Der "Stern der Erlösung" als pädagogisches Grundmodell des "Freien Jüdischen Lehrhauses Schlußbemerkungen Bibliographie. ISBN 9783861373933