Beschreibung:

108 S. 8°, Priv.HLn. Deutsche Erstausgabe. Der livländische Menschewik Paul Olberg (1878 ? 1960) war aus Russland geflohen und lange Zeit in Deutschland tätig. Seine Söhne wurden 1936 Opfer des Stalinismus und hingerichtet. Olbergs Bilanz gegenüber der RGI-Politik und deren Perspektive fällt erwartungsgemäß negativ aus: 'Die kommunistische Gewerkschaftsbewegung ist, genau so wie der Gesamtkommunismus, fast ausschließlich ein Produkt des Weltkrieges und der wirtschaftlichen Not der Nachkriegsjahre. Je mehr sich die wirtschaftlichen Verhältnisse Europas stabilisieren, je tiefer sich der Frieden verankert, desto mehr verlieren die Demagogie, die Verantwortungslosigkeit und der Putschismus der Bolschewisten an Boden (...) Der kommunistische Einfluß auf die europäische Gewerkschaftsbewegung ist (...) verschwindend gering im Vergleich zu der Rolle der Organisationen des IGB. Er ist hauptsächlich agitatorischer Natur, organisatorisch dagegen ganz schwach. Als bestimmender Faktor der europäischen Gewerkschaftsbewegung kommt der Bolschewismus in Europa nicht mehr in Betracht.' - OU-Vorderseite neu aufgezogen. Guter Zustand. Selten!