Beschreibung:

VII; 264 Seiten; zweispaltig; 26 cm. Klammergeh. Goldgepr. Originalleinen.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband stw. leicht berieben; Heftklammern rostig; Vorsätze geringfügig fleckig; Arbeitsexemplar mit kl. Beilagen. - Hilde Junk (gewidmet). - In dem vorliegenden Handbuch ist zum ersten Male der Versuch unternommen, unsere gesamte Kenntnis vom Tanz übersichtlich zusammenzufassen. Ich habe darin vor allem den Tanz der Natur- und Kulturvölker im Hinblick auf Kulturgeschichte, Tanztechnik und Musik behandelt, sowie die Künstler mit ihren Biographien, soweit sie erreichbar sind, die Schriftsteller über den Tanz und die gesamte Literatur; auch sind die pädagogischen und hygienischen Bestrebungen älteren und neuesten Datums, also Gymnastik und Körperkultur, einbezogen. Zum ersten Male ist auch versucht, Ballett und Pantomime nach den behandelten Stoffen zusammenzufassen, also ein Stofflexikon des dramatischen Tanzes anzubahnen: daß es nicht vollständig sein kann, darf bei den mangelhaften Vorarbeiten einer ganz ins Zufällige greifenden Literatur nicht verwundern. Die Rolle des Tanzes im Leben der Völker, der primitiven wie der höher entwickelten, in einem bequemen Nachschlagewerk darzustellen, schien eine reizvolle Aufgabe angesichts des ungebrochenen Interesses, das für die Tanzkunst nach wie vor besteht; um so reizvoller, als es galt, ein Kulturgebiet zu umschreiben, das bei allen Völkern der Erde anzutreffen ist und die mannigfachsten Beziehungen zur Kultur: zum Kultus wie zur Sitte, zur Erziehung wie zum Vergnügen besitzt und sich bei vielen von ihnen auf die Höhe einer schönen vergeistigten Kunst entwickelt hat, die an sich wieder in der engsten Wechselbeziehung zu ihrer Schwesterkunst, der Musik, steht. Es ist wohl Zeit, den Tanz wissenschaftlich und systematisch anzugehn, und erfreuliche Anzeichen sind dafür in manchen neueren Arbeiten vorhanden, wenngleich diese noch recht vereinzelt sind in einer Literatur, die an Umfang und Weitschweifigkeit nichts, an Exaktheit dagegen fast alles vermissen läßt; vor allem ist es hoch an der Zeit, daß im Fache unserer Kunst an die Stelle ästhetisierenden Geschwätzes (das MAX von BÖHN sehr treffend als "transzendentale Schaumschlägerei im üppigen Welterlösungsstil" bezeichnet) gediegene Forschung und exakte Darstellung trete. ? (Vorwort) // Victor Junk (1875?1948), österreichischer Musik- und Tanzwissenschaftler (wiki)