Beschreibung:

133 Seiten; zahlr. Illustrationen (Fotografie); 28,5 cm; kart.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband stw. berieben; geringfügige Gebrauchs- und Lagerspuren; letzte Seite mit Knick. - Arbeitsexemplar m. kl. Beilage: Widmung u. SIGNATUR der Herausgeberin Monika Faber. - INHALT : Farbtafeln ------ Vorwort ------ Einleitung ------ Serienfotos und Unscharfe: Annäherungen der Kamera an die Bewegung ------ Choreographierter Pictoralismus ------ Der Tanz als Kunstwerk: Die inszenierte Pose ------ Totale und Ausschnitt: Blicke auf die Bauhausbühne ------ Dynamik im Raum: Zeugnisse des Ausdruckstanz ------ Doppelbelichtung: Bewegung simultan ------ Ordnung der Bilder: Die Dynamisierung der Buchseite ------ Kurzbiographien der Fotografen ------ Ausstellungsverzeichnis ------ Leihgeber ------ Fotonachweis ------ Index. // ... Im Hinblick auf die Geschichte des Tanzes schien es unerläßlich, etwa Isadora Duncan, Vaclav Nijinsky oder Loie Fuller einzubeziehen. Auch wirkt es heute keinesfalls mehr einleuchtend, daß während der zwanziger Jahre Ausdruckstanz und die Bühnenleistungen des Bauhaus als völlig getrennte Phänomene betrachtet wurden. Als wichtige Figuren, die die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg mitbestimmen sollten, wurden etwa Gertrud Bodenwieser und Martha Graham in die Präsentation einbezogen, obwohl ihr Schaffen in den europäischen Publikationen der Zwischenkriegszeit nur geringen Raum einnehmen. Die Beschäftigung mit dem Tanz war für Fotografen aber nicht ausschließlich Auseinandersetzung mit bestimmten Tänzerpersönlichkeiten. Vor allem in der "Frühzeit" war die Darstellung der Bewegung "an sich" eine faszinierende Herausforderung, der man sich in eher wissenschaftlicher Weise (Eadwe-ard Muybridge) oder auch vom künstlerischen Standpunkt her (Alfons Mucha) nähern konnte. Hier eröffneten sich dem Betrachter neue, bisher nie gesehene Gesten und Posen. Andererseits hat es sicherlich auch Mut bedurft, um den "Fehler" der Unscharfe eines Bildes als besondere Darstellungsweise der Dynamik zu akzeptieren. Es kann aber kaum Zufall sein, daß eben jene frühen verwischten Aufnahmen der Tänzerinnen Loie Fuller und Grete Wiesenthal von "anonymen" Fotografen geschaffen wurden. Im Gefolge der Amateurfotografenbewegung, des Pictorialismus, traten bei den Fotografen mehr bildhafte, statische Überlegungen in den Vordergrund. Nicht nur bei Frantisek Drtikol und Adolphe de Meyer finden wir deutliche Anklänge an die zeitgleiche Malerei, sondern noch bis in die Mitte der zwanziger Jahre läßt sich der Jugendstil als Wurzel für Studien von Tänzern oder Tanzgruppen nachweisen. Mit der fortentwickelten Technik in der Fotografie - aber auch durch bestimmte Tänze - wurde Dynamik wieder zum Thema der Tanzfotografien, das Verhältnis zwischen Körper und Raum, ob im Sprung - wie etwa bei Gret Palucca - oder bei den pantomimenartigen Aufführungen Oskar Schlemmers, findet seinen Niederschlag in von den statischen Inszenierungen völlig verschiedenen Lichtbildern. ... (Vorwort)