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XII, 644 S. ; 8 Originalleinen.
Bemerkung:
Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - sehr guter Zustand - Vorwort -- Schon die Vorgeschichte des Christenthums führt uns zu Häresien, welche in Israel hervorgetreten waren. Zu den Sadducäern und Pharisäern trat das Christenthum von vorn herein in ein gegensätzliches Verhältniss, und diese Häresien sind bereits wesentlich aufgehellt. Aber zu den Essäern trat das Christenthum von Anfang an in ein freundlicheres Verhältniss. Und über diese Häresie gehen die Ansichten noch weit auseinander. Den Einen erscheinen die Essäer als Verwandte der Pharisäer, den Andern als Absenker griechischer Philosophie. Beide Ansichten habe ich beharrlich abgelehnt. Vielleicht kommt man über die Essäer ähnlich ins Reine, wie man über Sadducäer und Pharisäer schon zu ziemlicher Klarheit gekommen ist. Man gehe auch bei ihnen von der einseitig religiösen oder philosophischen Auffassung ab und versuche es mit einer mehr politischen Auffassung. Am Ende sind die Essäer von Hause aus ein mit Israel näher verbundener Volksstamm gewesen, ein Seitenzweig Israels, welcher weder dem Banne des jüdischen Pharisäismus noch einem tieferen Einflüsse griechischer Philosophie verfallen ist, sondern seine eigene Entwickelung gehabt hat. Sieht man genauer zu, so findet man noch andre Nebenzweige Israels, deren Freiheit von der jüdischen Schriftgelehrsamkeit sich auch in einem eigenthümlichen Gesetzbuche ohne Opfergesetze darstellt.