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317 S.; 19,5 cm. Originalleinen.
Bemerkung:
Gutes Ex.; Einband berieben u. leicht fleckig; Seiten nachgedunkelt. - Arbeitsexemplar Dr. Heilmann; ohne Anstreichungen. - Dieses Buch, geschrieben von einem Deutschen, der 1933 ins Exil gehen mußte, ist das Ergebnis des Suchens nach einem realistischen Verhältnis Macht und zur Machtpolitik. Es beschäftigt sich mit den drei seit der Französischen Revolution unternommenen Versuchen, vom europäischen Festland aus England zu besiegen, und ist zugleich eine kritische Geschichte des preußisch-deutschen Militarismus der letzten hundertfünfzig Jahre, geschildert im Zusammenhang mit der ökonomischen, sozialen und politischen Entwicklung, soweit es im Rahmen dieser Arbeit notwendig und möglich war. Anfang 1941 begonnen, erschien "Dreimal gegen England" erstmalig Ende April 1942 im neutralen Schweden in der Sprache dieses Landes. Die hauptsächlichsten prinzipiellen Gesichtspunkte des Buches habe ich vorher - besonders nach dem Fall Frankreichs - in der schwedischen Presse entwickelt. Der Verfasser war stets bestrebt, das Wesentliche herauszuarbeiten und am lebendigen Prozeß der Geschichte so konkret wie möglich die großen Zusammenhänge aufzuzeigen. Wie bei den schwedischen Neuauflagen, so wurde aus verschiedenen Gründen auch bei der vorliegenden deutschen Ausgabe davon Abstand genommen, die neuesten Ereignisse zu berücksichtigen. Was seit dem erstmaligen Erscheinen von "Dreimal gegen England" geschehen ist, bestätigt nur, daß der Autor nichts Wesentliches übersehen hatte und seine Perspektiven richtig waren. Das wichtigste Quellenmaterial ist stets an geeigneter Stelle im Text angeführt. (Vorwort K. Stechert; 1945) // Kurt Stechert (1906?1958), deutscher Schriftsteller, Publizist und Journalist (wiki) / ... Wenn die Achsenmächte den Pakt vom 23. August 1939 und das Wirtschaftsabkommen vom 11. Februar 1940 als die Geburt eines großen europäisch-asiatischen Wirtschaftsraumes feierten, so war dabei der Wunsch der Vater des Gedankens. Die Wirklichkeit unterschied sich von der Propaganda um so mehr, als der Nationalsozialismus die Herausbildung eines auf freier Vereinbarung beruhenden europäisch-asiatischen Wirtschaftsraumes bis August 1939 systematisch sabotiert hatte und auf Grund seiner Eroberungspläne auch sabotieren mußte. Infolgedessen befand sich der deutsch-russische Wirtschaftsverkehr in den Tagen der sensationellen Wendung zum Freundschaftspakt beinahe auf dem Nullpunkt. Im Jahre 1932 kamen 5,8 Prozent der gesamten deutschen Einfuhr aus Rußland, im Jahre 1938 nur noch 0,9 Prozent. Deutschlands Import von der Sowjetunion sank von 303 Millionen Mark im Jahre 1931 auf 11 Millionen im Jahre 1939 (Januar-Juni). Deutschlands Export nach der Sowjetunion fiel im selben Zeitraum von 762 auf 16 Millionen Mark! Das Dritte Reich konnte seine Kriegswirtschaft natürlich nicht auf die im August 1939 plötzlich entstandene Lage einstellen, denn das Ziel seiner Regierung war ja niemals der Krieg gegen England im Einvernehmen mit Rußland, sondern umgekehrt der Krieg gegen Rußland im Einvernehmen mit England. In Übereinstimmung mit dieser Konzeption wurde das deutsch-englische Flottenabkommen vom 18. Juni 1935 im Dritten Reich als kriegswirtschaftlich außerordentlich bedeutungsvoll bezeichnet. ? (S. 289)