Beschreibung:

478; 361 und 397 S.; 19 cm. 3 Originalleinen mit Schutzumschlägen.

Bemerkung:

Gute Exemplar / 3 BÄNDE; Umschläge berieben; stw. kl. Gebrauchsspuren. - Es ist das Verdienst dieser Briefsammlung, daß sie das singuläre Werk des "größten Lyrikers der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts'' (Times, London) durch eine Fülle von persönlichen Bekenntnissen "vermenschlicht". - Toni Meissner in der ABENDZEITUNG (Verlagstext Bd. 2). // Meine Korrespondenz mit Gottfried Benn begann im Jahre 1932. Es war das Jahr der hundertsten Wiederkehr von Goethes Todestag, in ihrem später berühmt gewordenen Aprilheft hatte die Neue Rundschau aus diesem Anlaß elf repräsentative europäische Autoren mit Goethe-Beiträgen vereinigt, einer davon Gottfried Benn: Goethe und die 'Naturwissenschaften. Benn, der Lyriker, war mir aus seinen 1927 in Berlin erschienenen Gesammelten Gedichten bekannt, der Goethe-Essay war meine erste Begegnung mit dem Prosaschriftsteller, sie wurde entscheidend. Bei der Lektüre dieser knappen, kaum sechzig Seiten umfassenden Darstellung erfuhr ich das spontane Betroffensein, wie es nur die Kunst zu bewirken vermag, wenn die Stunde der Bereitschaft da ist. Die Konturen bekannter Dinge schienen plötzlich verwandelt durch das Medium einer bislang nicht gehörten Sprache, die geeignet war, ein "köstliches Befremden" zu erregen: "Aus nackt gesteinter Prosa erhebt sich eine Säule, die klingt" - so hat Max Rychner in seinem Benn-Essay diesen Eindruck unvergeßlich ins Bild gebracht. Eine Sprache, vertraut und doch befremdlich in ihrer Doppelschichtigkeit: durch einen sachlichen, exakt dokumentierten Bericht über Goethes naturwissenschaftliche Leistung, seinen Kampf gegen Newton und den Physikalismus wird eine dem Inhaltlichen entrückte andere Wirklichkeit sichtbar, in der die bekannten Dinge ihren Aggregatzustand verändern. ? (F. W. Oelze) // Das ist das Gegenprogramm der deutschen Innerlichkeit, es haben nicht allzu viele außer ihm daran gearbeitet. Sondierende Sätze, geschrieben mit dem Skalpell, in Stein gehauene Schnoddrigkeit und von der treffenden Sicherheit plötzlicher Einsicht, die ihrerseits plötzliche Einsichten eröffnet. Urteile von ungeheuerlicher Ungerechtigkeit, aber noch in ihnen steckt mehr Scharfblick als in belanglosen Gerechtigkeiten anderer. / Ein unabhängiger Geist, das sagt sich so, aber was bedeutet, daß da einer in festgefügten Traditionen steht und sich doch frei macht von Konventionen und Determinanten und durch Denken zu seinem befreiten Urteil, also zu sich selbst kommt: das mag man nachlesen in den Briefen dieses Unabhängigen. Peter Wapnewski in der ZEIT / Es sind tiefinnere Selbstbekenntnisse, die die Spannung seiner Existenz: die Spannung zwischen Kunst und Einsamkeit, oft in wunderbaren Formulierungen bezeugen. Horst Krüger (Verlagstext Bd. 1)