Beschreibung:

X, 164 S., mit einer gefalt. Drucksache, Kl.-8°, Pappband d. Zt. mit Rückenschild

Bemerkung:

Wolfstieg 33454; Kloss 2331. - Diese Schrift des "schwer entzifferbaren" (Goethe) Schriftstellers u. Gründers mehrerer freimaurerischer Geheimgesellschaften: August Siegfried von Goué, ist ein Beitrag über die sog. "strikte Observanz" oder das "von Hundsche Tempelherren-System". Die beiden im Titel genannten, ebenfalls anonym erschienenen Schriften "Saint-Nicaise" u. "Anti-Saint-Nicaise" stammten von J. A. v. Starck bzw. Chr. Fr. Kessler, gen. v. Sprengseysen. Nach Seite 44 ist das Patent für den höchsten Grad des Tempelherren-Systems eingeheftet. - August Siegfried von Goué (1743- 1789), deutscher Jurist, Schriftsteller u. Freimaurer. Nach seiner Entlassung am Reichskammergericht 1771 in Wetzlar lernte er Goethe kennen, der dort im Mai 1772 Rechtspraktikant wurde. Goué war eine treibende Kraft im theatralischen u. geselligen Leben der jüngeren Juristen in Wetzlar. Er schrieb Theaterstücke u. Gelegenheitsgedichte, gab eine Wochenschrift heraus, parodierte den Hofstaat u. tat sich mit Mystifikationen hervor. Dem dort gegründeten "Ritterbund" gehörten u a. Goethe als "Götz von Berlichingen" u. Karl Wilhelm Jerusalem als "Masuren" an. Über dieses Treiben berichtet Goethe im 12. Buch von "Dichtung und Wahrheit". Bekannt wurde Goué durch seine Schriften über die Freimaurerei ("Ueber das Ganze der Maurerei", 1782, umgearb. 1788) u. sein verwirrendes Spiel mit Geheimorden u. ihren Riten ("Der hoeere Ruf", 1768 u. 2. verm. Aufl. 1769). - Einband tls. restauriert, etwas fleckig u. leicht bestossen; Vorsatz mit bibliografischer Bleistiftanmerkung zum Autor; Titel mit Namensstempel, sonst ein gutes Expl.