Beschreibung:

Krafft derer alle und jede Gebrechen des Menschlichen Leibs zu curiren und zu heilen seynd. Darzu kommt über dieses noch I. Eine deutliche Handleitung/ unterschiedliche rare Chymische Artzney-Mittel [...] II. Ein besonders Tractätlein [...] III. Eine Anweisung / die Metallen [...]. Samt einer besondern Handkunst Ein Perpetuum Mobile oder sich immer bewegendes Ding / ohne Behülff des Wassers / oder Gewichts / zu machen. Auf vielfältiges Begehren aus dem lateinischen in das Teutsche übersetzet. Deme noch beigefüget / ein nützliches Tractätlein, wie der Mensch sich vor allen ansteckenden Kranckheiten durch seinen eignen Speichel präeserviren kan. [ANGEBUNDEN: E. Gockel: Tractatus Polyhistoricus Magico-Medicus Curiosus, Oder...]. Erste dtsch. Ausg.. 3 Bll., 636 (recte 640) S., 8 Bll., mit dreiteiligem Kupfertitel, Kl.-8°, Pergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentitel

Bemerkung:

VD17 23:639145P; Ferguson II, 566; Caillet 11591; Ferchl 596. - Das Werk soll zuerst 1575 unter dem Titel "Antrum magico-medicum" erschien sein, ein zweiter Teil folgte ein Jahr später, von dem jedoch keine deutsche Übersetzung nachweisbar ist (vgl. Ferguson). Nach Brüning (zu anderen Ausg.) sind die Ausgaben von 1575-76 nicht nachweisbar u. er erwähnt, wie Ferchl, die umstrittene Autorenschaft des vorliegenden Texts. - Ausführlich werden Mittel beschrieben, um die Gebrechen des menschlichen Körpers zu heilen. U.a. über: Fieber; Frantzosen-Kranckheit; Geburts-Glieder-Schmertzen; Gelbsucht; Krebs; Seitenstechen; Zahn-Schmertzen; Das Buhlwerck zubefördern etc. Außerdem über "Der Kranckheiten Signaturen"; "Magische Sigill und Bildungen..."; desweiteren umfassende alchemistische Anleitungen wie Arzneimittel aus Mineralien u. Gewächsen zu gewinnen sind; ein Tractat "Von den Schmincken und Anstreichen"; "Von allerhand Präparirungen der Mineralien und Metallen" (Der ordentliche Philosophische Ofen, Aquafort, des Goldes in ein Oel, Ein Tingir-Oel, Eine Solaische Cementation). Das auf dem Titel erwähnte "Perpetuum Mobile" wird nur kurz auf der letzten Seite abgehandelt. - Marcantonio Zimara (ca. 1460-1532), italienischer Philosoph, "hinterließ einige Schriften, deren Inhalt ein seltsames Gemisch aristotelischer und arabischer Lehrer darstellt" (Hirsch-H. V, 1041). --- [ANGEBUNDEN:] Eberhard Gockel: Tractatus Polyhistoricus Magico-Medicus Curiosus, Oder Ein kurtzer, mit vielen verwunderlichen Historien untermengter Bericht von dem Beschreyen und Verzaubern, Auch denen darauß entspringenden Kranckheiten und zauberischen Schäden. Was dasselbe eigentlich seye? aus waserley Ursachen solches herkomme? wie sich vor solchem Unwesen zu hüten? Und auf was Weise die daraus entstandene Kranckheiten und zauberische Schäden, vermittelst eines andächtigen Gebets, und deren darzu gehörigen besondern Artzney-Mitteln curiret werden könne? Alles aus berühmter Alter und Neuer Medicorum Scriptis, auch aus eigner Erfahrung, und 42. jähriger Praxi zusammen getragen und hervor gegeben von Eberhardo Gockelio, Med. D. Erstausg. Franckfurt u. Leipzig, In Verlag Lorenz Kronigers und Gottlieb Göbels, 1699. 4 Bll., 182 S. - VD17 3:313503E; Graesse S.42; Cornell 240; Hayn-Gotendorf III,198: "Rar!"; vgl. Slg. Bernus 193; vgl. Horst: Zauberbibliothek Bd.5, S.236. - U.a. über: Ob es Zauberer / Hexen u. Unholden gebe?; Wie u. welcher Gestalten die Zauberer / Hexen / u. Unholden denen Menschen und Vieh Schaden zufügen; Wider zauberische Liebe u. Liebes-Träncke; Was das Zauber- u. Hexen-Gesind für eine Straf verdiene? (zahlr. Hexen- u. Zaubergeschichten. Den Fallbsp. folgt am Ende ein Kapitel mit aufgelisteten Arzneimitteln "wider die zauberische Schäden"). - Eberhard Gockel (1636-1703) war einer der eifrigsten u. bekanntesten Anhänger der Chemiatrie in Deutschland, Arzt zu Geislingen u. Giengen, Arzt des Herzogs von Württemberg u. Mitglied der kaiserl. Leopoldinischen Akademie der Naturforscher. - Einband gering fleckig; Kupfertitel mit sauber hinterlegtem Außensteg; Titel oben rechts mit Eckausschnitt u. wie bei Caillet im Fußsteg angeschnitten (Verlag u. Jahr); tlw. gebräunt; ein Registerblatt mit kl. Papierverletzung; der angebundene Titel mit seltenen Anstreichungen, sonst ein gutes u. schönes Expl.