Beschreibung:

Durch den Achtbarn und Hochgelarten Herrn / Bernhardum G.Penotum à portu S.Mariae, Aquitanum, beider Artzney D. zu Franckenthal / erstlich in Latein heraus geben. Itzo aber allen Kunstliebenden Teutschen zu sonderbarem nutz in unsere vernemliche Muttersprache transferiret / Durch Iohannem Hippodamum, Cheruscum [i.e. Johann Lange; ...] mit einem ordentlichen Register zu Ende gesetzt. [Dtsch. Erstausg.].. 8 Bll. (Titel in Rot u. Schwarz), 273 S. (mit zahlreichen Paginierfehlern, recte 240 S.), mit einer wiederholten Fig. (S.113, 150 u. 242), 8°, Pappband (um 1850) mit handschriftl. Rückenschild

Bemerkung:

VD16 ZV 22349; Ferguson II,179; Wellcome I,4894; Waller 7296; Sudhoff 243; Brüning 687: "Die erste deutsche Ausgabe, die entgegen der Titelangabe ohne Register (u. Erratablatt) erschien, das zum erstenmal mit 10 Bll. in der Titelauflage von 1597 auftaucht". - Hinter dem Übersetzer Johannes Hippodamus verbirgt sich laut Schmieder (S.150) Johannes Lang. - Bernard Gilles Penot (1519-1617), französischer Arzt u. Alchimist aus Port-Sainte-Marie in Guienne (Aquitanien). Schüler des Paracelsus u. ein Freund von Nicolas Barnaud (1538-1604). Er reiste viel, besaß Kontakte in England, Böhmen u. der Schweiz, darunter auch zu Jacob Zwinger (1569-1610) u. Andreas Libavius (1555-1616). Auf der Suche nachdem Stein der Weisen opferte er sein gesamtes Vermögen u. starb verarmt im Spital von Yverdon-les-Bains (Ifferten). Auf dem Totenbett soll er den abschließenden Rat gegeben haben: wenn man einen Todfeind nicht handgreiflich selber zugrunde richten wolle, so möge man ihn dazu überreden, Alchemie zu betreiben. Auf der medizinischen Seite scheint sein Laborieren aber erfolgreich gewesen zu sein, denn er wurde im 16. Jhdt. unter widrigen Umständen über 95 Jahre alt (hierbei wurde berücksichtigt, dass die Geburtsangaben um drei Jahre schwanken). - Einband leicht berieben; Innendeckel mit Exlibris; Titelrückseite mit schwachem Stempel; die letzten drei Blatt der Vorrede u. ein Registerblatt hinter Seite 8 eingebunden; durchgängig gebräunt; tlw. etwas fleckig; wenige Marginalien von alter Hand, sonst ein gutes Expl., der sehr seltenen ersten deutschen Ausgabe.