Beschreibung:

abentheurlicher Händel / arglistiger Possen / und seltsamer Aufzüge dieses verdammten Schauspielers / und / Von theils Gelehrten / für den menschlichen Lebens-Geist irrig-angesehenen Betriegers / (nebenst vorberichtlichem Grund-Beweis der Gewißheit, daß es würcklich Gespenster gebe) abgebildet durch Erasmum Francisci, Hochgräfl. Hohenloh-Langenburgischen Rath. Bey dieser zweyten Auflage / von demselben wieder durchgesehen / auch einiger Orten verbessert / und entfehlert.. 23 Bll. (Vorrede, Titel schwarz/rot), 1120 S., 23 Bll. (Register), mit gest. Frontispiz, 8°, Pergament d. Zt.

Bemerkung:

Engel 53: "S.333 über Faust"; Hayn-Gotendorf III, 195: "Eine reiche Kollektion von Gespenster- u. Wundergeschichten. Stoffgeschichtlich sehr wertvolle Sammlung, die interessante Beiträge zur Wehrwolfsage, zur Sage über die weisse Frau etc. enthält."; Hevesi 1697; Ackermann I/413 (zur EA 1690); Rosenthal 1854 (zur EA). - Erasmus Francisci (1627-1694), eig. Erasmus von Finx, als Sohn des Juristen Franciscus von Finx in Lübeck geboren. Durch den Verlust beider Eltern in tiefste Armut gestürzt, hinderte ihn sein Adelsprädikat an einem unstandesgemäßen Broterwerb. So nahm er den bürgerlichen Namen Francisci an (nach dem Vornamen seines Vaters). Durch seine schwächliche Natur an den Schreibtisch gefesselt, erlangte er in kurzer Zeit einen bedeutenden Ruf als Autor u. Polyhistoriker. Kaum ein Wissensgebiet, das er nicht literarisch bearbeitet hätte, wurde er der meistgelesenste Autor seiner Zeit. Den vorliegenden "Höllischen Proteus" studierte Goethe als Quelle für seinen Faust. - U.a. über: Der weise Diebesgeist; Der Weißen Frau Ursprung; Das beigehexte Hexen-Gespenst; Der schmatzende Tote; Die besessenen Kinder; Die Wehrwölfe; Das Pest-Gespenst; Das wütende Heer; Das Bergmännlein; Der Kobold; Das Unglück weisende Kristall; Die gespenstische Buhlschaft; Der Wasser-Teufel; Der Wechselbalg; Der mordende Zauber-Wolf; Das vertriebene Haus-Gespenst. - Einband bestossen u. fleckig; Rücken an beiden Kapitalen angerissen u. mit handschrftl. Titel; Vorsatz mit Besitzervermerk (1734); Frontispiz tlw. hinterlegt, Buchblock an dieser Stelle aufgeplatzt (aber fest); Titel leicht fleckig u. am Rand hinterlegt; Seiten tlw. etwas fleckig; seltene kl. Anstreichungen u. Kürzel mit Bleistift; zwei Seiten am Rand hinterlegt; zwei Randabrisse, einmal mit kl. Textverlust (S.921/922 Kopie beiliegend), sonst ein gutes Expl.