Beschreibung:

350 / 537 Seiten Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - sehr guter Zustand - Geschichtsbetrachtung ist den Ereignissen der Gegenwart verhaftet, auch wenn sie ihre Gegenstände in weit zurückliegenden Zeiten sucht. Durch zwei Weltkriege und alles, was ihnen folgte, haben die Geschehnisse einer Epoche, die an der Wende des Altertums zum Mittel-alter steht, an Gültigkeit nur gewonnen. Der Wechsel zweier Zeitalter, das Hervortreten neuer und junger Völker, die Auseinandersetzung mit dem Überkommenen und Überlieferten, veränderte Formen von Literatur und Kunst, von Wirtschaft und Gesellschaft - sie alle geben dem Jahrhundert zwischen Commodus und Diokletian das geschichtliche Gepräge, wie sie es der Gegenwart geben. Wie in einem Spiegel sehen wir die Kräfte, die unsere Zeit bestimmen, nur daß statt des Flusses der Ereignisse ein abgeschlossenes Bild entgegentritt. -- Franz Altheim sucht mit seinem ?Niedergang der alten Welt? dieses Bild in seinem Reichtum und in seiner Gegenwartsbezogenheit zu zeichnen. Es geht ihm vor allem um die Ursachen, die das 3. Jahrhundert n. Chr. für die gesamte spätantike Oikumene zur geschichtlichen Wende werden ließen. Der Umkreis der Betrachtung umfaßt dementsprechend die gesamte Alte Welt: vom Gelben Meer bis zu den Säulen des Herakles, vom germanisch - saramatisch - hunnischen Norden bis nach Arabien, bis zur Sahara im Süden. -- Das verwertete Material ist ähnlich umfassend wie der Rahmen der Darstellung selbst. Neben griechischen und römischen Historikern stehen palmyrenische Inschriften und die älteste syrische Literatur, das sasa-nidische Königsbuch und die Nachrichten, die bei arabischen Autoren erhalten sind. Runische Inschriften sind neben den proto-bulgarischen oder mitteliranischen Handschriftenresten herangezogen. -- Einen großen Raum endlich nehmen theoretische Erörterungen ein. Über die Möglichkeit geschichtlicher Gesetze, oder wie es fortan heißensollte: geschichtlicher Funktionen, über geschichtliche Krisen und ihre Ursachen, über Volks- und Berufsheer, über die Straßen des Welthandels und der Völkerwanderungen sind grundsätzliche Untersuchungen eingelegt. In Auseinandersetzung mit Rostovtzeff und Rodenwaldt werden die Begriffe Römische Reichskrise und Spätantike geklärt. Den Abschluß bildet ein Kapitel über die Nachwirkung der Antike. Im Gegensatz zu bisherigen Anschauungen werden die Begriffe Renaissance und Humanismus in ihrer Gegensätzlichkeit herausgestellt, sodann Byzanz und die Slawen, der arabische und erstmalig auch der mittelasiatische Humanismus in den Kreis der Betrachtung einbezogen.