Beschreibung:

150 S. 8° , Paperback , Schönes Exemplar

Bemerkung:

Mit zahlr. Abb. ; "Die Ausstellung ?Vom Reichskommissar für das Auswanderungswesen zum Bundesverwaltungsamt - Staatlicher Schutz für Auswanderer seit 120 Jahren" bietet einen historischen Rückblick auf die staatliche Tätigkeit im Bereich des Auswanderungswesens und zeigt zugleich auf, welche Bedeutung gerade in der heutigen Zeit dem Informationssystem des Bundes-verwaltungsamtes über mehr als 130 Länder der Erde zukommt. Die Tätigkeit des Staates auf dem Gebiet der Auswandererfürsorge hat sich stets als Reaktion auf bestimmte historische Vorgänge dargestellt. Im Zuge der drei großen Auswanderungswellen des 19. Jahrhunderts wurden der Schutz und die Fürsorge für Auswanderer als staatliche Aufgaben erkannt, nachdem aufgetretene Mißstände - Schiffskatastrophen, Epidemien sowie die Ausbeutung der Auswanderer durch skrupellose Geschäftemacher - die Öffentlichkeit beunruhigt hatten. Die Ausstellung zeigt, unter welchen Umständen die Auswanderung der Menschen in der Vergangenheit stattfinden mußte und in welcher Weise sich staatliche Organe der ins Ausland gehenden Menschen annahmen. Während in der Vergangenheit für die Auswanderer zunächst die sichere Überfahrt in ihr Zielland das Hauptproblem darstellte, wurde in der Folgezeit die Information der Menschen darüber, was sie in ihrem Zielland erwartete, immer wichtiger. Dementsprechend wandelten sich auch die staatlichen Aufgaben in diesem Bereich. In der Vergangenheit richtete der Staat sein Hauptaugenmerk auf gesetzliche Regelungen über die Unterbringung und Verpflegung sowie auf den Transport der Auswanderer. Im Laufe der Zeit verlagerte sich sodann der Schwerpunkt staatlichen Schutzes auf die Beratung der Auswanderer unter Heranziehung objektiver Informationen, um ein Scheitern im Ausland möglichst zu verhindern. Gerade in der heutigen Zeit, in der die internationale Mobilität der Menschen erheblich zugenommen hat und noch weiter zunehmen wird, ist eine Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt mit Hilfe objektiver Informationen, wie sie das Informationssystem des Bundesverwaltungsamtes ermöglicht, wichtig wie nie zuvor. So wie in der Vergangenheit die Auswanderer der staatlichen Hilfe bedurften, um sicher in ihr Zielland zu gelangen, so bedürfen heute die Auslandtätigen, die weiterwandernden Flüchtlinge sowie diejenigen, die im Rahmen einer Eheschließung mit einem ausländischen Partner ins Ausland wechseln, staatlichen Schutzes. Der Bedarf an Beratung über andere Staaten, angefangen bei gesetzlichen Regelungen bis zu kulturellen Eigenheiten, wird im Zuge der Verwirklichung des EG-Binnenmarktes im Jahre 1993 weiter zunehmen. Diese wichtige soziale (Zukunfts-) Aufgabe des Staates läßt sich nur in enger Zusammenarbeit zwischen dem Staat und den Beratungsstellen in freier Trägerschaft verwirklichen, da neben der Bereitstellung objektiven Informationsmaterials insbesondere die persönliche Beratung, die es ermöglicht, auf die Fragen und Sorgen des einzelnen unmittelbar einzugehen, meist unerläßlich ist. Die historisch gewachsene arbeitsteilige Zusammenarbeit zwischen dem Staat und den Beratungsstellen - Informationsbeschaffung durch den Staat, persönliche Beratung in der Beratungsstelle - hat sich hierbei außerordentlich bewährt. Die Ausstellung läßt nicht nur die Entwicklung der staatlichen Auswandererfürsorge in Deutschland erkennen, sondern sie ermöglicht zugleich, eine breitere Öffentlichkeit über das leider noch viel zu wenig bekannte Informationssystem des Bundesverwaltungsamtes zu informieren. Die Ausstellung erhebt jedoch keinerlei historisch-wissenschaftlichen Anspruch. Sie wurde nicht von Historikern oder professionellen Ausstellungsmachern zusammengestellt, sondern von Mitarbeitern der Informationsstelle für Auslandtätige und Auswanderer des Bundesverwaltungsamtes, die das Material für diese Ausstellung neben den täglichen dienstlichen Obliegenheiten gesammelt, ausgewertet und aufbereitet haben. Hierfür waren viele freiwillige Überstunden erforderlich. Mein Dank gilt daher vor allem den Mitarbeitern, die die Ausstellung durch ihren erheblichen Arbeitseinsatz über mehr als ein Jahr lang ermöglichten sowie allen Mitarbeitern des Hauses, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite standen. Weiterhin möchte ich allen freundlichen Helfern, auch denen aus öffentlichen und privaten Archiven, danken, die uns für die Ausstellung Material zur Verfügung gestellt haben."