Beschreibung:

355 Seiten / p., 72 Tafeln. Originalhardcover.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - leicht berieben, ansonsten tadelloser Zustand - Einleitung -- Zu den großen Errungenschaften römischer Kultur gehören nicht zuletzt die Leistungen auf dem Sektor der Architektur. Viele Überreste antiker Bauten künden von den Fähigkeiten, auch schwierige Probleme baulicher Art zu meistem. Nicht zu unterschätzen ist im übrigen der Stellenwert der römischen Bautätigkeit innerhalb des antiken Wirtschaftslebens. Von der Archaik bis zum Hellenismus sind zahlreiche Namen griechischer Architekten, die für Großbauten meist sakraler Zweckbestimmung verantwortlich waren, literarisch überliefert; Grund dafür ist unter anderem, daß sich viele Architekten, deren Traktate von späteren Autoren immer wieder zitiert worden sind, über die von ihnen konzipierten Bauten schriftstellerisch geäußert haben. Dagegen lassen sich nur äußerst wenige Namen römischer Architekten mit entsprechenden Großbauten verbinden, da Angehörige dieses Berufes in der überlieferten Literatur in der Regel unerwähnt blieben; lediglich architektonische Großtaten besonderer Art rechtfertigten offenbar eine Ausnahme. Beruhen unsere Kenntnisse über griechische Architekten der Jahrhunderte vor der Zeitenwende vor allem auf Schriftstellemotizen, so überwiegen die epigraphischen Zeugnisse hinsichtlich der Architekten der späten römischen Republik und der Kaiserzeit bei weitem gegenüber den literarischen. -- Die letzte ausführliche Studie über Architekteninschriften, die zudem fast ausschließlich lateinischsprachige Tituli enthält, erschien vor mehr als 120 Jahren. Denselben Schwerpunkt bilden neuere Verzeichnisse, in die entsprechende Inschriften griechischer Sprache entweder gar nicht oder nur vereinzelt aufgenommen worden sind; hinzu tritt nun zwar auch eine jüngst erschienene Liste der Architektensignaturen in griechischer Sprache, doch weist diese große Lücken auf, und man vermißt eine kritische Diskussion der einzelnen Belege. Da in einer vor kurzem publizierten Studie über die Architekten der Antike die Inschriften nur sporadisch zur Interpretation herangezogen worden sind9, versprach eine Behandlung möglichst aller epigraphischen Zeugnisse neue Aufschlüsse über manche Bereiche bezüglich des Wirkens der Architekten seit dem 1. Jh.v.Chr. -- Herangezogen wurden alle einschlägigen lateinischsprachigen Tituli, von denen der älteste ins 2. Viertel des 1. Jhs.v.Chr. zu datieren sein dürfte (Nr. A 159). Betreffs der griechischsprachigen Inschriften wurden alle diejenigen erfaßt, die sicher oder mit großer Wahrscheinlichkeit in die Kaiserzeit datiert werden können. Außerdem wurden einige wenige griechische Tituli in die Materialsammlung aufgenommen, die uns römisch geprägte Namen ohne weiteren chronologischen Anhalt überliefert haben (Nr. A 30. 64) oder deren Datierung meist aus Gründen der Analogie nur allgemein ins 1. Jh.v.Chr. oder in die Kaiserzeit möglich erscheint (Nr. A 9. 23. 53. 62. 63. 84). Die jüngsten Belege bilden mehrere Signaturen mit Nennung des Victorinus, der unter Kaiser Justinian als Festungsbaumeister tätig gewesen ist (Nr. A 24 -29). ISBN 9783930357086