Beschreibung:

XI, 436 S., Abb. Broschiert.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Mit Widmung von Wilhelm Weischedel, Seiten leicht gebräunt, ansonsten tadelloser Zustand - INHALT -- VORBEMERKUNG -- Friedrich Klingner -- Humanität und humanitas -- Hans-Georg Gadamer -- Hölderlin und das Zukünftige -- Wilhelm Weischedel -- Der Abgrund der Endlichkeit und die Grenze der Philosophie -- Otto Küster über die Schuld des König Ödipus -- Hans Ulrich Instinsky -- Mensch und Gott in der Geschichte -- Karl Reinhardt -- Tod und Held in Goethes Achilleis -- Theodor Hetzer -- Giotto und die Elemente der abendländischen Malerei -- Erich Müller-Kamp -- Wirkungen und Gegenwirkungen des westlichen Geistes in der russischen Literatur des XIX. Jahrhunderts -- ZEUGNISSE -- Antoine Bourdelle -- Die Totenrede auf Rodin Übertragen von Karl Josef Partsch -- Friedrich Klingner --Gedenkrede auf Theodor Hetzer -- HUMANITÄT UND HUMANITAS -- Karl Reinhardt gewidmet -- Die Worte Humanität, human, Menschlichkeit, menschlich gehören zu denen, die man zwar in wechselnden Zeitläuften besser oder weniger gut verstehen, lieben oder hassen mag, die aber niemals wirklich veralten können; denn sie verweisen uns auf ein Anliegen, das wir nicht von uns schieben können, solange wir wir selbst sind, auf die Frage nämlich: Was ist der Mensch? Was ist sein eigentliches Wesen? Wo soll es mit ihm hinaus? Was ist ihm gemäß? Was verletzt und entwürdigt ihn? -- Zwar wird nicht jeder, der diese Worte im Alltag braucht, sich dessen bewußt sein. Er wird dabei zunächst nur unbestimmt an Gesinnungen, Taten und Veranstaltungen denken, die das Schreckliche, Brutale zu mildern trachten, wovon unser Dasein immer bedroht ist, und es erträglicher, freundlicher zu machen suchen, nicht auf Vorteil, Macht und Recht bedacht, sondern des gemeinsamen Menschenloses eingedenk gütig sich in den andern zu versetzen, teilzunehmen und zu helfen bereit. Das ist der Sinn des Wortes Humanität, den die Antike den europäischen Sprachen insgemein als kostbares Erbe hinterlassen hat, und bedenkt man es recht, so liegt auch darin schon ein Begriff des Menschen, der Gedanke, daß sich sein Wesen nicht mit Roheit, Hochmut und Starrsinn verträgt. Der brutale Mensch, der von seinesgleichen nichts wissen will, ist kein Mensch.