Beschreibung:

VIII, 318 S. ; 24 cm Originalleinen.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - sehr guter Zustand - Einleitung -- Der Abschnitt, den die vorliegende Arbeit umfaßt, nämlich die direkte Herrschaft der römischen Republik über den griechischen Osten, ist, von der Polis her gesehen, ein Teil jener ca. sechshundertjährigen Periode, als deren Anfang gewöhnlich die Schlacht bei Chaironeia ? oder schon die Schlacht bei Mantineia ? genommen wird und als deren Ende die Reichsreform Diokletians gilt. D. h. wir haben es zu tun mit dem Zeitraum zwischen dem Ende des ?Zeitalters der Polis? oder, genauer gesagt, dem Ende der Hegemonialbildungen in der griechischen Welt, die von der Polis ausgingen, und dem Ende der Polis als Selbstverwaltungseinheit innerhalb des römischen Reiches und ihrer Ersetzung durch den Verwaltungsapparat der römischen kaiserlichen Zentralgewalt. In dieser Zeit hat die Polis zumindest als soziale, wirtschaftliche, kulturelle und ? vor allem aus römischer Sicht ? administrative Einheit im östlichen Mittelmeerraum eine kaum zu unterschätzende Bedeutung gehabt. -- Doch war die Polis mehr als das. Von der Polis zu sprechen heißt immer zugleich nach ihrer politischen Qualität zu fragen. Wenn es stimmt, daß die Polis schon vor der Reform Diokletians nur noch eine unpolitische Selbstverwaltungseinheit war, so stellt sich der genannte ca. sechshundertjährige Zeitraum als eine Entwicklung dar, die von der politischen Einheit Polis, d. h. dem Stadtstaat besonderer Prägung, zu einer unpolitischen Selbstverwaltungseinheit führte. Diese Entwicklung ist nicht nur aus der Sicht der Polis als eines der Antike eigentümlichen Staatsgebildes interessant, das für seine Träger, die Politen, bekanntlich nicht nur eine Staatsform war, sondern auch eine Lebensform bedeutete; sondern die Beziehungen zwischen der Polis und den ihr übergeordneten Mächten sind für den Historiker nicht zuletzt ein Prüfstein für den Grad der Durchbildung und der Stabilität der Herrschaft der jeweils der Polis übergeordneten Macht. ISBN 9783110095050