Beschreibung:

185 S. mit Abb. Broschiert.

Bemerkung:

Neues Ex. - Ludger M Hermanns -- Vorwort -- André Haynal -- Begegnungen mit dem Irrationalen -- Lore Reich Rubin -- Der Werdegang einer Psychoanalytikerin -- Lutz Rosenkötter -- Meine Jugend in der NS-Zeit -- und mein Leben als Psychoanalytiker -- Kaspar Weber -- Aus meinem Leben als Psychiater und Psychoanalytiker. - Nachdem meine Buchreihe Psychoanalyse in Selbstdarstellungen im vergangenen Jahr mit den Bänden 5 und 6 im Frankfurter Verlag Brandes & Apsel reaktiviert worden ist, kann ich Ihnen jetzt den siebten Band vorstellen. Die darin enthaltenen Autobiographien bekannter Analytiker aus der Schweiz, Deutschland und den USA könnten als Ausgangsgrundlage eine nicht unterschiedlichere Herkunft ihrer Protagonisten aufbieten: der Berner Spross eines Psychiatergeschlechtes, der geradezu unverrückbar in seiner Landschaft wurzelt und das Werk seines Vaters fortsetzt (Kaspar Weber), während auf der anderen Seite ein junger Ungar, angesichts der politischen Oppressionen in seinem Heimatland auf abenteuerlichen Wegen ins Ausland geflüchtet, mehr zufällig in eben jener beschaulichen Schweiz landet und von dort aus seine internationale Karriere starten kann (André Haynal); die zwischen Heimen und Eltern und Ländern früh Hin-und Hergeschobene, die schließlich in ihrem Emigrationsland USA heimisch wird und dort die eigene Familiengründung der großen Berufskarriere vorzieht (Lore Reich Rubin) und der Sohn einer jüdischen Mutter, der die nationalsozialistische Verfolgung in Deutschland überlebt und erst über einen Gastaufenthalt in den USA zur Psychotherapie und später Analyse findet (Lutz Rosenkötter). Zeitgeschichtliche Einflüsse durchtränken alle vier Wege zur und mit der Psychoanalyse. Unschwer ist zu erkennen, wie diese dem jeweiligen Gebrauch der Psychoanalyse ihr eigenes Gepräge gegeben haben. Neben Institutions- und Ausbildungskritik ist tiefe Befriedigung über die wissenschaftliche Bearbeitung von Lebensthemen zu spüren, die hoffentlich gerade auch bei jungen Leserinnen und Lesern Lust und Neugier auf den Beruf des Psychoanalytikers zu wecken vermag. Zwei Autobiographien gewinnen einen besonderen Reiz aus der Tatsache, dass schon die Eltern als Psychoanalytiker tätig waren, und wir gleichsam nachvollziehen können, wie sich die Kinder bei ihrer Berufswahl darauf bezogen haben. In diesem Band bin ich erstmals das Wagnis eingegangen, aus dokumentarischen Zeugnissen die Autobiographie eines Analytikers posthum selbst zusammenzustellen. Der erste Teil besteht aus einem Vortrag Rosenkötters über seine Jugend in der NS-Zeit (2006). Für die Erlaubnis zum Nachdruck danke ich den Herausgebern und der Redaktion der Zeitschrift Psychoanalyse im Widerspruch (Heidelberg) sowie dem Psychosozial Verlag. Ich selbst hatte Rosenkötter 1993 vermittelt durch den Frankfurter Freund Hans-Heinrich Otto für das "Archiv zur Geschichte der Psychoanalyse e.V." zu seinem Leben interviewt. Eine sparsam redigierte und montierte Fassung davon bildet den zweiten Teil, der sein psychoanalytisches Wirken beinhaltet, aber sein Privatleben fast ganz ausblendet. Die unterschiedliche Provenienz und Datierung beider Teile birgt naturgemäß einige Spannung und Redundanzen. Trotzdem hoffe ich, dass ein lesbarer Gesamttext herausgekommen ist, für den ich die Verantwortung alleine zu tragen habe. (Vorwort) ISBN 9783860998748