Beschreibung:

S. 123-138. Sonderdruck, Klebebindung in Kartoneinband.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Mit Widmung des Autors. - Name des Autors handschriftl. auf dem Einband, sonst gut und sauber. - Aus dem Text: Der Welt, in der die Homerischen Epen ihre endgültige Gestalt gefunden haben, ist die Stadt als Siedlungsform durchaus vertraut gewesen. Neben den Ausdrücken asty und ptolíethron findet sich als Bezeichnung hierfür auch schon das in eine fernere Zukunft hinweisende Wort Polis. Troja vor allem (vgl. A 19), ferner, um nur einige Beispiele zu nennen, die Siedlungen der Phäaken auf Scheria (zeta 3), die der Kikonen (iota 40) sowie der Bewohner Ithakas (vgl. pi 471) werden als Poleis bezeichnet. Wenn einst Polis die ?Burg? gewesen war, so ist bei Homer jene ursprüngliche Vorstellung bereits verblaßt; im allgemeinen werden die Worte pólis und asty unterschiedslos nebeneinander gebraucht, das mit polis verbundene Epitheton évryágyia ?breitstraßig? (B 12. 29. 66. 329.sigma 88. chi 230) ist sinnvoll nur für eine städtische Siedlung, und in Troja wird die Burg als ákrí pólis von der eigentlichen Stadt geschieden (Z 88. 297. 317. H 345). Darüber hinaus läßt sich noch eine weitere Feststellung treffen. Für das Epos ist die Stadt nicht irgendeine, sondern geradezu die typische Form menschlichen Zusammenlebens, in einem solchen Maß, daß Odysseus bei den fernsten Völkern, den Lästrygonen wie den Kimmeriern, eine Stadt als selbstverständlich voraussetzen kann (kappa 105 ff. lambda 14), daß auf dem Schild des Achill nicht Dörfer, sondern zwei Städte der Menschen dargestellt werden (S 490 ff.). Wikipedia: Wilhelm Hoffmann (* 25. Januar 1909 in Leipzig; ? 16. April 1969 in Tübingen) war ein deutscher Althistoriker.